Darum wollten wir es selbst einfach anpacken", erinnert sich der heute 28-Jährige an seine Initiative. „Was aus Spaß an der Freude und als Hobby begann, wurde im Laufe der Jahre dann zum Lebensinhalt." Aus dem Aushang entstand Salty Soundz - heute der vielleicht wichtigste Anlaufpunkt für die Hip-Hop-Kultur in Sachsen-Anhalt.

B-Tight, Sookee und Cypress Hill waren bereits Gäste

Unter dem Namen, der Musik mit der Tradition von Halle als Salzstadt verbindet, werden eine Radio-Show sowie ein Web-Blog betrieben und Veranstaltungen organisiert. Den Machern gelingt es inzwischen immer wieder, nationale und internationale Rap-Größen an die Saale zu holen. B-Tight, Sookee und Cypress Hill waren bereits Gäste der zweiwöchentlich im Livestream ausgestrahlten Sendung.

Außerdem organisieren Nico Rudolph und seine Mitstreiter jeden Monat mindestens eine Veranstaltung. Meist sind das Rap-Konzerte oder Partys, manchmal werden jedoch auch lokale Kulturangebote wie Podiumsdiskussionen oder die Bildungswochen gegen Rassismus unterstützt.

„Wir arbeiten seit dem ersten Tag aus Eigeninitiative", erzählt Rudolph. Er verantwortet heute die Redaktion, Promotion von Konzerten und den Gesamtauftritt von Salty Soundz. Unter dem Namen DJ RUDboy legt er außerdem regelmäßig im Vorprogramm der Rap-Konzerte auf. Mit dem Auflegen verdient er sich etwas Geld dazu, um sein Master-Studium in Halle zu finanzieren.

Der gebürtige Freiburger und seine Kollegen steckten gerade in den Anfangsjahren viel Zeit, Geld und Energie in den Aufbau einer lokalen Anlaufstelle für alle, die Bezug zu Hip-Hop als Subkultur haben. Das bedeutet auch: Salty Soundz konzentriert sich auf alle Facetten der vielfältigen Musikkultur. Dabei soll jedoch der Fokus auf Halle und das Umland gelegt werden - getreu dem Motto: „Support your local Rap!" (Unterstütze deinen regionalen Rap).

„Hip-Hop ist heutzutage die größte und beliebteste Jugendkultur"

Nico Rudolph erklärt das so: „Grundsätzlich sind nicht nur Musiker bei uns zu Gast, sondern Aktive aus der globalen Hip-Hop-Szene. Wir wollen lokalen Leuten eine Plattform bieten, aber auch bekanntere Namen nach Halle einladen können."

Dank dieser Doppelstrategie hat sich Salty Soundz nicht nur in der Region einen beachtlichen Namen erarbeitet. „Hip-Hop ist heutzutage die größte und beliebteste Jugendkultur. Darum werden unsere Veranstaltungen in der Stadt auch so gut angenommen" sagt Falko Göthe. Der 29-jährige Hallenser kümmert sich um Video- und Grafikdesign sowie die Öffentlichkeitsarbeit bei Salty Soundz.

Das Publikum der Shows sei dabei ebenso vielfältig wie die Subkultur an sich. „Die Hip-Hop-Bewegung ist ursprünglich eine Straßenkultur und auch heute noch Sprachrohr für migrantische, sozial schwächere oder proletarisch geprägte Schichten" erläutert Göthe. Salty Soundz soll deshalb offen für alle sozialen Schichten, kulturelle Hintergründe und Altersklassen bleiben.

››Nächstes Konzert: „Plusmacher" am 26. April, ab 19 Uhr, im Klub „Drushba", Kardinal-Albrecht-Straße 6 in Halle (mz)

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