Matthias Jundt

Redaktionsvolontär der Mittelbadischen Presse, Offenburg

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Zu Besuch beim "Tatort"-Dreh mit Heike Makatsch in Freiburg

Nach 14 Jahren in London kehrt Ellen Beringer in ihre Heimatstadt Freiburg zurück. Dort trifft sie auf ihre Mutter und ihre 15-jährige Tochter, die sie nach der Geburt abgegeben hat. Neben den absehbaren privaten Problemen muss die Kommissarin vor allem eins: Einen Mord aufklären.

Dies ist die Ausgangssituation des "Tatorts", der derzeit in Freiburg gedreht wird. Die Hauptrolle spielt Heike Makatsch, der Film "Fünf Minuten Himmel", so der Arbeitstitel, erscheint aller Voraussicht nach am Ostermontag im kommenden Jahr.

Ehemaliger Baumarkt

Als Polizeikommissariat dient der Filmcrew ein ehemaliger Baumarkt im Industriegebiet. Hinzu kommen viele weitere Orte in Freiburg, wie der Stadtteil "Vauban", die Stadtmitte oder auch der Bahnhof, an denen gedreht wird.

Hauptdarstellerin Makatsch hat außer den Drehorten allerdings noch nicht viel von Freiburg gesehen: "Ich arbeite viel und habe daher wenig Zeit", sagte die Schauspielerin gestern bei einer Pressekonferenz. Wenn sie aus ihrer Wohnung gegenüber des Stadtparks schaue, sehe sie aber viele Orte, an denen sie gerne spazieren gehen würde.

"Green-Shooting-Projekt"

Da Freiburg bundesweit als umweltfreundliche Stadt zählt, ist es nicht überraschend, dass auch genau dieser Drehort ausgesucht wurde, um ein bislang einzigartiges Projekt zu realisieren - nämlich ein "Green-Shooting-Projekt".

Konkret bedeutet das, dass der Film nach Möglichkeit CO2-neutral produziert werden soll. Um das zu schaffen, sei die ganze Crew vor Beginn der Dreharbeiten sensibilisiert worden, sagt Produzent Marc Müller-Kaldenberg.

Es werde beispielsweise darauf geachtet, nachfüllbare Flaschen anstelle von Wegwerf-Plastikbechern zu verwenden, im Einsatz seien Akkus statt Batterien und die Reisen der Schauspieler werden nach Möglichkeit mit der Bahn statt dem Flugzeug zurückgelegt.

Wissenschaftlich begleitet wird das Pilotprojekt von der Hochschule der Medien in Stuttgart. Die Ergebnisse sollen Aufschluss darüber geben, wie Filme auch in Zukunft umweltbewusst produziert werden können.

Der Nachhaltigkeitsaspekt ist aber nicht der einzige, der aus dem "Tatort" einen außergewöhnlichen macht. Anders als üblich, ist "Fünf Minuten im Himmel" eine Extra-Folge, zusätzlich zu den permanenten "Tatorten". Er läuft daher außerhalb der Reihe, wahrscheinlich am Ostermontag im kommenden Jahr und wird von der ARD Degeto und nicht vom SWR finanziert.

Regelmäßig oder einmalig?

Ob aus dem Pilotfilm auch ein regelmäßiger "Tatort" mit Makatsch in der Hauptrolle wird, wollten Regisseurin Katrin Gebbe und ihr Team nicht verraten. "Wir wissen es wirklich nicht", sagte sie, nicht ohne die Bekräftigung durch Makatsch ("Das klang jetzt so mehrdeutig. Wir wissen es wirklich nicht").

Ob regelmäßig oder einmalig: Der Freiburg- "Tatort" ist schon jetzt aus vielerlei Hinsicht einzigartig. Damit bekomme Freiburg die Aufmerksamkeit, die es verdiene, denn bislang sei die Breisgau-Stadt zu kurz gekommen, wie Martina Zöllner, Leiterin der Hauptabteilung Film und Kultur des Südwestrundfunks, meint.

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