Der Kiebitz ist in der Schweiz vom Aussterben bedroht: Brüteten hier in den 1970er-Jahren noch mindestens 1000 Brutpaare, waren es um die Jahrtausendwende weniger als 100. Wie der Rückgang gestoppt werden konnte, verrät Simon Hohl von der Schweizerischen Vogelwarte Sempach im Wauwilermoos, dem wichtigsten Brutgebiet der Schweiz.
Man muss ganz genau hinschauen, um das Kiebitzweibchen zwischen den grünbraunen Halmen zu entdecken. Reglos sitzt es da, nur hin und wieder bewegt es den Kopf. Es brütet. Irgendwann beginnt es zu rufen. «Kurz bevor die Küken schlüpfen, kommunizieren Kiebitzweibchen schon durch die Eischale hindurch mit ihnen», sagt Simon Hohl. «Aber dann klingt es ein bisschen anders. Was wir hier hören, ist wohl eher eine Aufforderung an das Männchen: Komm brüten, ich will fressen.»
Simon Hohl hat inzwischen ein Gespür entwickelt für die Kiebitze, ihr Verhalten, ihre Rufe. Für den Balzgesang der Männchen und den Ruf, den die Vögel ausstossen, bevor sie vom Boden abheben, um gemeinsam eine Krähe oder einen Rotmilan in die Flucht zu schlagen. Für den Ruf des Weibchens, wenn es merkt, dass sich ein Fuchs oder ein anderer Nesträuber seinen Küken nähert. «Dieser Ruf geht mir mittlerweile durch Mark und Bein», verrät Hohl.
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