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Kommentar über Ostermärsche: Die Ohnmacht der Pazifisten

Krieg in Syrien, Terror in Europa, immense Aufrüstung: Für die traditionelle Friedensbewegung gibt es am diesjährigen Osterfest genug Themen, um auf die Straße zu gehen. Bundesweit finden wieder Dutzende Ostermärsche statt. Mit Demonstrationen, Mahnwachen und Fahrradtouren setzen sich Tausende für den Frieden ein.

Doch die Bewegung schwächelt - seit Jahren. Keine Spur mehr von den Glanzzeiten, als zwischen 1968 und 1983 zum Teil Hunderttausende Menschen gemeinsam auf den Straßen für Frieden warben. Das gehört zweifelsohne der Vergangenheit an. Daher drängt sich die Frage auf: Was läuft bei den Ostermärschen falsch?

Sie erinnern eher an ein Treffen von Alt-68ern, die an den Osterfeiertagen für eine konfliktfreie Welt spazieren-­gehen. Ganz anders die Bürgerinitiative „Pulse of Europe", bei der sich Menschen an Sonntagen treffen, um für ein geeintes Europa zu demonstrieren. Sie ist eine neue Bewegung, wirkt erfrischender und hat dadurch Zulauf.

Was diesen Bewegungen aber allesamt fehlt, ist Wirkmacht. Viele Menschen gehen erst dann auf die Straße, wenn sie das Gefühl haben, etwas bewirken zu können. Bei so manchem Friedensbewegten ist aus Hoffnung Resignation geworden. Diese Ohnmacht führt auch dazu, dass in diesem Jahr wieder Tausende Menschen den Ostermärschen fernbleiben werden.

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