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Reportage

Die Trauben von Hebron

Hassan Al-Shaers Esel zuckt zusammen. Der Landwirt drischt gleichmäßig auf das Tier ein.
Mühselig bewegt es sich vorwärts. „Yalla, yalla!“, ruft er. Die stumpfe Kante des Pflugs zieht tiefe
Rillen in den ausgetrockneten Steppenboden. Die beiden Söhne springen links und rechts neben
dem Gespann auf und ab. Im April ist es drückend heiß in der Westbank, dem 50-jährigen Landwirt
stehen die Schweißperlen auf der Stirn. Die hügelige Landschaft sei hart zu beackern,
sagt Al-Shaer. Doch wolle er sich nicht beschweren, der Boden um die palästinensische Bezirksstadt
Salfit sei fruchtbar, und überhaupt habe er Glück, dieses Fleckchen Erde nutzen zu können...