Marcus Creutz

Wirtschaftsjournalist & Rechtsanwalt, München

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Ranking: Wo Deutschlands beste Anwälte arbeiten

GarmischBest Lawyers ist in den USA eine Legende: Seit über 25 Jahren erscheinen dort Empfehlungslisten der besten Anwälte. Regelmäßig lässt der Verlag Tausende Juristen nach der Leistung ihrer Konkurrenten befragen. Das sogenannte Peer-to-Peer-Verfahren hat Best Lawyers auf den deutschen Markt übertragen. Im dritten Jahr in Folge veröffentlicht das Handelsblatt als Exklusivpartner nun die Ergebnisse.

Manager oder Rechtsabteilungen können sich die richtigen Ansprechpartner aussuchen: Vom Arbeitsrecht über Gesellschaftsrecht, M&A und Private Equity bis hin zum Steuer- und Wirtschaftsstrafrecht sind mehr als 1000 renommierte Wirtschaftsanwälte aus rund 40 Rechtsgebieten aufgelistet.

Was die Branche dabei vor allem interessiert, ist die Frage, welche Kanzleien die meisten Empfehlungen erhalten. Dieses Jahr hat Freshfields die Nase vorn - gleich 66 Juristen finden sich im Ranking wieder. Mit einem Zähler weniger folgt Hengeler Mueller auf Platz zwei. In die Top fünf geschafft haben es auch Clifford Chance (42), Hogan Lovells (41) sowie Gleiss Lutz (37).

Für Manager, die fremden Rechtsrat einkaufen, ist die Reputation der beauftragten Kanzlei ein wichtiger Aspekt - aber bei weitem nicht der einzige. Zunehmend hinterfragen Unternehmen die Rechnungen der großen Wirtschaftskanzleien. Sie erwarten nach wie vor exzellente Beratung, sind nicht mehr bereit, für mehr oder weniger standardisierten Rechtsrat und ein Heer an Junganwälten Höchststundensätze zu bezahlen.

Die große Tabelle: Das sind die Top-Wirtschaftsanwälte in Deutschland

Finden Sie für jeden Fall den Richtigen! Der US-Verlag Best Lawyers hat exklusiv für das Handelsblatt eine Liste deutscher Juristen aus 41 Rechtsgebieten ermittelt, die von Kollegen empfohlen werden. mehr...

Was das bedeutet, erklärt der Berliner Strategieberater Torsten Breden: "Der Fokus auf Wachstum, der die Ausrichtung der Großsozietäten geprägt hat, gehört der Vergangenheit an. Der neue Imperativ des Marktes heißt operative Exzellenz und konsequente Mandantenorientierung. Das ist eine radikale Herausforderung für das Geschäftsmodell der Kanzleien."

Was die Umsatzerwartungen angeht, sind die Wirtschaftsanwälte dennoch optimistisch. Schon vergangenes Jahr hatten die Transaktionsspezialisten damit gerechnet, dass das M&A-Geschäft in Deutschland anziehen würde. Nun erfüllen sich die Hoffnungen mit Verzögerung. "Viele Unternehmen haben sich darauf konzentriert, stabil durch die Krise zu kommen und Vorsorge zu treffen. Da stand das M&A-Geschäft nicht im Vordergrund", sagt Rechtsanwältin Daniela Favoccia von Hengeler Mueller.

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