In Kooperation mit Künstlerinnen aus Leipzigs Partnerstadt Kiew entstand eine Multimediaausstellung, die im Juni in Leipzig Connewitz zu besichtigen ist.
„Am 24. Februar 2022 begann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Als Medienprojekt reisten wir vom 23.4. - 06.05. in die Ukraine, um aus Leipzigs Partnerstadt Kiew zu berichten. Neben zahlreichen Beiträgen und Interviews entstanden auch subjektive Eindrücke, die sich schwer vermitteln lassen. Um die Grenzen der journalistischen Darstellungsformate zu überwinden, entschieden wir uns zu einer Ausstellung in den ausgebrannten Räumen der Connewitzer Kneipe "Vergebung"" lautet es auf der Startseite der Ausstellung.
Vom 1.6. bis 30.6. verwandeln sich die ausgebrannten Räume der Vergebung in eine Ausstellungsfläche. Im Keller befinden sich Videoinstallationen, die einen Eindruck der Lebensbedingungen in den Kellern Butchas oder einer Tierklinik in Kiew vermitteln. Ebenso kommt ein Reiseveranstalter zu Wort, der den Kriegstourismus satirisch kommerzialisiert und damit direkten Bezug auf Bundeskanzler Olaf Scholz nimmt.
Neben Einblicken in das jüdische, orthodoxe und muslimische Leben erscheinen Portraits von Einzelpersonen. Darunter ein Influencer, der mit seinem Sohn (21) an die Front fährt, um Ziel- und Kampfdrohnen zu steuern; ein junger Mann, welcher die begehrten Briefmarken verkauft, um die Armee zu unterstützen; eine ältere Dame, die Handtaschen produziert um das Gleiche zu tun.
Zu Wort kommt auch Alex Kovzhun. Er ist ehemaliger Berater der ehemaligen ukrainischen Premierministerin Julia Timoschenko und leistet nun Hintergrundarbeit für das umstrittene Asow Battalion.
Der Eintritt ist kostenfrei. Öffnungszeiten der Vergebung sind täglich 10-23 Uhr. Das Angebot der Kneipe wurde im Rahmen der Ausstellung im Juni um ukrainischen Borschtsch erweitert.
Vergebung | Bornaische Str. 33 | 04277 Leipzig | täglich 10-23 Uhr
Online ist die Ausstellung via www.la-presse.org/war erreichbar.