Ich habe eine Radiosendung

(Dilara 11, moderiert ihre eigene Radiosendung für Kinder bei dem Sender Wüste Welle in Tübingen)

Kurz bevor die Sendung beginnt losgeht, setze ich mich hinters Mikrofon und nehme mir die großen Kopfhörer. Wenn die Uhr von 10 Sekunden herunter zählt, weiß ich, dass es gleich losgeht. An der Wand Dann leuchtet eine rote Lampe an der Wand auf und keiner darf mehr den Raum betreten. Gleich nach dem Einspieler, einem deutschen Kinderlied, rede ich los. Ich habe meine eigene Radiosendung.

Eigentlich war es Zufall, dass ich zum Radio gekommen bin. Meine Mutter war zuerst bei dem Sender. Sie hat dort eine Zeit lang gearbeitet Praktikum gemacht. Ich habe oft auf sie warten müssen und dabei meine Hausaufgaben erledigt. Ich bin neugierig und schlecht im Warten. Also habe ich sie in der Pause gefragt, ob ich mal in das Mikro sprechen darf. Ich war aufgeregt und musste aufpassen, dass ich keinen der Knöpfe drücke. Die Mitarbeiter des Radios haben mir zugesehen und mich später gefragt, ob ich Lust hätte, mal eine halbe Stunde zu moderieren. Da habe ich gleich zugesagt. Meine erste Sendung handelte von gesundem Essen, weil meine Mutter mich immer zwingt, Salat zu essen. Den mag ich gar nicht.  

Meine Sendung ist jeden Mittwoch um 14.00 Uhr. Meistens fahren meine Mutter und ich früher los, weil wir mit dem Bus kommen. Meinen Sprecherin-Text habe ich da schon geschrieben. Vor der Sendung lese ich ihn nochmal durch. Obwohl ich daheim alles auswendig lerne, verspreche ich mich manchmal trotzdem noch. Früher war ich sehr nervös, aber ich bin schon viel besser geworden. Mein Trick: Ich stelle mir vor, dass ich mich mit meiner besten Freundin unterhalte. Um mich zu beruhigen, höre ich mir auch Musik auf meinem Handy an oder schaue den Älteren bei ihrer Sendung zu. 

Das Radio „Wüste Welle“ in Tübingen ist ein besonderer Sender, denn dort arbeiten alle ehrenamtlich. Das heißt, dass keiner hier Geld bekommt . Außerdem Es gibt auch keine Werbung in den Sendungen . Meistens sprechen die Moderatoren über Themen, die bei vielen Sendern sonst nicht vorkommen: Zum Beispiel darüber wie es ist, neu in Deutschland zu sein.  Die meisten Moderatoren und Moderatorinnen sind älter als ich. Viele haben schon einen Job oder studieren an der Uni. Ich gehe jetzt in die 6. Klasse und bin mit 11 Jahren die Jüngste. Ich finde es toll, dass in diesem Sender auch türkische und arabische Lieder gespielt werden. Das erinnert mich an zu Hause .

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