In den USA ist die Google Glass von nun an frei verkäuflich, in Deutschland besitzen nur Internet-Vordenker wie Ibrahim Evsan die neue Datenbrille. Mit seinem Exemplar haben wir getestet, wie Passanten in der Kölner Innenstadt auf die Glass reagieren.
Lukas Zdrzalek mit der Google Glass. (Screenshot: YouTube)
Wenn es nach Google geht, soll sie das nächste große Ding werden: Die Datenbrille Google Glass. Mit dem tragbaren Miniaturcomputer kann der Benutzer Videos machen, nach dem Weg suchen und im Internet surfen - und das alles auf einem kleinen Bildschirm vor dem rechten Auge. Von nun an verkauft Google die „Glass" in den USA für 1.500 Dollar an jeden, der sie haben will. Bisher hatten nur ausgewählte Personen die Möglichkeit, die Glass auszuprobieren. Google nennt diese Tester „Explorer", für viele andere sind sie aber längst zu „ Glassholes" geworden: Passanten finden die Brille oft protzig und sehen sie als eine Gefahr für die eigene Privatsphäre. Immer wieder wurden Glass-Träger deshalb in der Öffentlichkeit angegangen, zuletzt wurde der Tech-Journalist Kyle Russell in San Francisco Opfer eines solchen Angriffs: Eine Frau riss ihm das Google-Gerät von der Nase und warf es auf den Boden.
Verhaltenskodex für Google GlassUm weitere Konfrontationen zu vermeiden, sah sich Google sogar gezwungen, einen Verhaltenskodex für Google-Glass-Benutzer zu erstellen. Der Appell: Grusle dein Gegenüber nicht, sei freundlich und respektiere andere. Lukas Zdrzalek und Till Daldrup haben sich beim Kölner Internet-Unternehmer Ibrahim Evsan die Datenbrille geliehen und den Selbstversuch in der Kölner Innenstadt gewagt. Dabei haben sie darauf geachtet, die Etikette zu wahren - und trotzdem verwunderte Blicke geerntet.
Über die AutorenLukas Zdrzalek studiert an der Kölner Journalistenschule. Praktika hat er unter anderem bei der Westdeutschen Zeitung und dem Domradio gemacht. Er arbeitet frei für ksta.de/ rundschau-online.de, interessiert sich für digitale Erlösmodelle, Finanzen und Fotografie. Er twittert als @HerrTschalek. Till Daldrup ist ebenfalls Schüler der Kölner Journalistenschule und Pseudo-Nerd. Schrieb unter anderem für die FAZ, den Münchner Merkur und sagwas.net. Er twittert unter @kulturkaempfer.