Das Coronavirus ist ein Stresstest für Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und psychologisch auch für jeden Einzelnen. Ein Reporterteam begleitet unterschiedliche Menschen durch die Zeit der Pandemie und beobachtet, wie sich Lebenswege verändern.
Zu Beginn der Coronapandemie hieß es, Krisen seien Brandbeschleuniger und würden unterschwellige Entwicklungen schneller vorantreiben - im Guten wie im Schlechten. Unternehmen, denen es schon vorher nicht gut ging, geben unter Stress schneller auf. Menschen, die vorher schon anders lebten, anders arbeiteten oder anders sein wollten, nutzen die Situation für eine Veränderung.
In der Sendung "Das aktuelle Sportstudio" verkündete der Säbelfechter Max Hartung im März überraschend, er werde an den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio nicht teilnehmen. Bis dahin galt Hartung als Anwärter auf eine Goldmedaille im Säbelfechten. Die Moderatorin und einige andere Menschen seien von seiner Entscheidung sehr überrascht gewesen, erzählt er rückblickend.
Hartung hat sich im Vorfeld Gedanken über die Pandemie gemacht und über sein Verhalten in dieser Situation. Selbst wenn die Olympischen Spiele in Tokio stattgefunden hätten, hätte er es für zu gefährlich und zu verantwortungslos empfunden, um die Welt zu fliegen.
Die Spiele in Tokio sollten der Abschluss seiner Sportlerkarriere werden. Nun hat er sich für einen Masterstudiengang eingeschrieben. Er hält sich noch bereit für eine mögliche Olympiade 2021, aber er muss für sich gleichzeitig auch eine neue Rolle finden.
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