Eigentlich hätte am Montagabend zur Primetime ein Tarantino-Film auf ProSieben laufen sollen. Doch der Sender zeigte stattdessen eine Doku über Rechte und Rechtsextreme in Deutschland, die seitdem viel diskutiert wird: „Pro Sieben Spezial: Rechts. Deutsch. Radikal.“ Mehr als zwei Stunden sucht Reporter Thilo Mischke darin nach den Beweggründen von Menschen mit mehr oder weniger offen rechtsextremer Gesinnung und zeigt dabei, wie selbstbewusst und vernetzt die Szene inzwischen auftritt. Der schockierende Höhepunkt der Doku: verdeckt gefilmte Statements eines AfD-Funktionärs, bei dem es sich laut Zeit Online um den inzwischen gekündigten Pressesprecher der AfD-Fraktion, Christian Lüth, handelt. Er spricht davon, dass es Geflüchtete brauche, um eine Stimmung in Deutschland zu erzeugen, die der AfD nutze. Die Menschen könne man am Ende ja immer noch „vergasen“ oder „erschießen“.
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Wir haben mit Christian Schicha, Medienwissenschaftler und Professor für Medienethik, darüber gesprochen, ob und wie rechte und rechtsextreme Positionen in den Medien abgebildet werden sollten. Und was die ProSieben-Doku über die Strategie rechter Parteien enthüllt.