Es klingt paradiesisch, kann aber gerade bei Kälte und Regen zum
Albtraum werden: dauerhaft leben im Wohnwagen. Erlaubt ist das in NRW
nicht: ein Leben im Wohnwagen ist deshalb oft ein Leben im Schatten.
Rainer ist Hartz- IV-Empfänger und hat keine Wohnung gefunden, dafür aber einen Wohnwagen auf einem Campingplatz im Rhein-Sieg-Kreis. Da dauerhaftes Wohnen auf Campingplätzen laut Baurecht in NRW illegal ist, darf er sich hier nicht melden. Er fürchtet, auf der Straße zu landen.
Peter* wohnt gleich nebenan, an einem Flusslauf hat er seine Wohnwagenparzelle heimlich ausgebaut. Er kam nach dem Scheitern seiner Beziehung und dem Verlust des Hauses hierher. Heute nennt er seinen Platz "sein Paradies".
Andere haben sich freiwillig für das Leben im Wagen entschieden. Wolfgang* und Ursula* wollen mehr gemeinsame Zeit und die Welt erkunden. Um sich das leisten zu können, haben sie ihre Wohnung gegen ein Wohnmobil eingetauscht. Um bei den Behörden nicht aufzufallen, haben sie sich bei Wolfgangs Eltern gemeldet.
Martin* und Kathrin* leben mit ihren Kindern in Bau-, Wohn- und Zirkuswagen, auf ihrem eigenen Grundstück, aber auf eine Überprüfung wollen sie es nicht ankommen lassen.
Ein Feature über das Leben im Wohnwagen - zwischen Ungewissheit und Freiheit, Hoffnungslosigkeit und Glück.
*Namen von der Redaktion geändert
Autorin: Lena Gilhaus
Redaktion: Lioba Werrelmann
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