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Terroranschlag auf Tunesiens Bardo-Museum

Die Spuren der Schießerei sind noch frisch – die Direktion des Nationalmuseums
Bardo will die Einschusslöcher bewusst als Mahnmal erhalten
und so an die schwerste Terrorattacke in dem Land seit dem Anschlag auf
die Ghriba-Synagoge auf Djerba 2002 erinnern. Am 18. März 2015 lieferten
sich die beiden Tunesier Yassine Labidi und Saber Khachnaoui auf einer
Steintreppe in dem Flügel, der die römische Mosaiksammlung beherbergt,
ein Feuergefecht mit den Sicherheitskräften, nachdem sie zuvor
mehrere Geiseln genommen hatten. Sie töteten insgesamt 22 Menschen.
Unklar bleibt die Identität des dritten Täters und wie er entkommen konnte,
ebenso wie die Verbindungen der Attentäter: Tunesiens Regierung
machte einen lokalen Ableger von »Al-Qaida im Islamischen Maghreb«
(AQMI) verantwortlich, zugleich bekannte sich der libysche Arm des »Islamischen
Staate« (IS) zu dem Attentat. Mehrere tausend Tunesier schlossen
sich in den vergangenen zwei Jahren bereits IS an, viele von ihnen
kämpfen im benachbarten Bürgerkriegsland Libyen.

zenith 02/2015