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KSK feiert gelungene Premiere in Essen

Die Studierenden unterhalten sich im Gruppenatelier.

Seit 50 Jahren findet der Kunsthistorische Studierendenkongress (KSK) zweimal im Jahr abwechselnd in verschiedenen Städten im deutschsprachigen Raum statt. Vom 4. bis zum 7. Juli ist die Universität Duisburg-Essen gemeinsam mit der Folkwang Universität der Künste unter dem Motto „Reise & Migration" zum ersten Mal Gastgeber gewesen.

„Das KSK ging damals aus dem Wunsch und Bedürfnis der Studierenden hervor, mehr Partizipation einfordern zu können, aber auch das Fach der Kunstgeschichte zu verändern." Katharina Bruns macht aktuell ihren Master in den Fächern Kunst und Designwissenschaften. Gemeinsam mit neun weiteren Studierenden, organisiert sie den diesjährigen KSK in Essen, der bereits im Jahr 1969 von Studierenden gegründet wurde. „Hier werden nicht nur Vorträge zum jeweiligen Motto gehalten, sondern das hier ist auch eine Vollversammlung der Fachrichtung Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft", erklärt Katharina. „Deshalb ist das Herz dieses Kongresses ein hochschulpolitisches Plenum, wo wir uns über die Universitäten austauschen. Aus diesem Grund geht es hier auch mal hitzig zu." Einer der Vorträge handelt beispielsweise von der deutsch- amerikanischen Textilkünstlerin, Weberin und Grafikerin Anni Albers, die als eine der ersten Frauen am Bauhaus studierte. In der Zeit des Nationalsozialismus emigrierte sie in die USA und war dort als selbstständige Künstlerin tätig. Gemeinsam mit ihrem Mann reiste sie durch Lateinamerika und fand dort Inspiration für ihre Webmuster. Über diesen und die anderen Vorträge kann im Anschluss diskutiert werden. „Die Gespräche darüber sind wichtig, weil man auch mal das eigene Meinungsbild und Theorien hinterfragen kann. Durch die verschiedenen Studieninhalte der Menschen hier, erfährt man teilweise ganz neue Aspekte", sagt Katharina.

Lukas Beck studiert ebenfalls Kunst und Designwissenschaften im Master. Er ist der Meinung, dass KSK müsse bekannter werden, damit alle Studierenden der verschiedenen Fakultäten zu den Vorträgen, den anschließenden Diskussionen und dem Rahmenprogramm kommen. Dieses besteht unter anderem aus einem gemeinsamen Frühstück, Ausstellungsführungen und Atelierbesuchen. „Gestern haben sich ein Geschichts- und ein Germanistikstudent die Vorträge angehört. Da bekommt man dann nochmal einen anderen Blickwinkel und Austausch", so Lukas. Manchmal werden die Vorträge auch mal um eine halbe Stunde verschoben, weil so intensiv über die Themen gesprochen wird. Katharina ist zufrieden mit dem diesjährigen KSK und freut sich schon auf den nächsten, der im Winter in Berlin stattfindet. Es war schon echt anstrengend und wir sind alle ziemlich kaputt. Aber es ist so schön zu sehen, dass dieser Kongress allen Interessierten wirklich etwas bringt", sagt sie mit einem Lächeln. „Und wenn wir nur fünf Leute damit abholen, dann haben wir fünf Leute abgeholt."

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