Lars Sobiraj

Online-Journalist, Bergisch Gladbach

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Verschlüsselt telefonieren: Simlar jetzt auch für iOS

Simlar

Die Open Source App Simlar gab es bisher nur für Android-Geräte. Damit kann man abhörsicher und kostenlos über das Internet telefonieren. Die verschlüsselten IP-Datenpakete werden dabei von App zu App verschickt. Manche Mobilfunkanbieter blockieren derartige Anwendungen, weil sie gegen die Geschäftsbedingungen verstoßen. Innerhalb eines Telefonats von zwei Minuten fallen Daten von rund einem Megabyte an.


Simlar basiert auf dem Quellcode von Linphone und benutzt das Ende-zu-Ende-Verschlüsselungsprotokoll ZRTP. Beim ersten Anruf sollte einmalig ein vierstelliger Code abgeglichen werden. Nur so ist die Verbindung dauerhaft sicher. Simlar ist eine quelloffene Software. Sie unterliegt der Open-Source-Lizenz GPL, der komplette Quellcode kann bei Github eingesehen und überprüft werden.


Bisher wurde die App nur für das mobile Betriebssystem Android veröffentlicht. Jetzt können die verschlüsselten IP-Telefonate auch über Apple-Geräte mit iOS durchgeführt werden. Die anderen Benutzer von Simlar werden im Telefonbuch automatisch gefunden und angezeigt. Sofern beide per WLAN online sind, ist das Gespräch kostenlos. Ansonsten werden die Datenpakete über die Prepaid-Karte oder den Mobilfunkvertrag abgerechnet. Einige Mobilfunkanbieter (Vodafone etc.) verbieten laut der jeweils gültigen AGBs die Anwendung solcher Telefonate. Apps wie Skype & Co. werden außerhalb des WLAN-Empfangs einfach abgeschaltet. Die Sperre mancher Carrier betrifft leider auch die Simlar-Nutzer. Da die Anwendung für Android und iDevices kostenlos ist, macht ein Testlauf trotzdem Sinn.


Die App ist mit 6.4 MB für iOs nicht sonderlich groß. Simlar funktioniert auf einem iPhone, iPod Touch und einem iPad. Die App erfordert mindestens iOS 8.0. Die bisherigen Bewertungen der iOS-Nutzer waren durchgehend positiv. Die meisten Android-User waren ebenfalls zufrieden, vor allem die Sprachqualität wurde bei dem kleinen Datenvolumen positiv hervorgehoben. Alleine die vielen benötigten Berechtigungen der App haben manchen Android-Anwendern Kopfschmerzen bereitet.


Bildquelle: Screenshot von Simlar.org, thx!

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