Lars Sobiraj

Online-Journalist, Bergisch Gladbach

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Mt.Gox: Wann wird das restliche Vermögen versilbert?

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Bei der abgewickelten Kryptobörse Mt.Gox hat der Insolvenzverwalter Bitcoin Vermögen im Gesamtwert von 165 Millionen US-Dollar bewegt. Steht zum Wohl der Gläubiger schon bald ein weiterer groß angelegter Verkauf von Bitcoin und Bitcoin Cash bevor?

Bitcoin-Enthusiast und -Investor Alistair Milne bemerkte auf Twitter, dass sich bei der Bitcoin-Adresse des beschlagnahmten Vermögens von Mt.Gox etwas getan hat. Aufgrund des öffentlichen Eintrages ist aber nicht ersichtlich, ob die Wallets lediglich zusammengelegt oder verkauft wurden. Nicht weniger als 16.000 BTC und BCH wurden am 26. April 2018 verschoben. Will man damit die Gläubiger zumindest teilweise auszahlen?


Insolvenzverwalter von Mt.Gox verantwortlich für Kurssturz?


Der Insolvenzverwalter Nobuaki Kobayashi dementierte zwar zum Jahreswechsel, für den Kurssturz des BCH und BTC verantwortlich zu sein. Dennoch setzte er im Dezember ohne Zweifel mit dem Verkauf der Wallets im Gesamtwert von 400 Millionen US-Dollar den Kurs des Bitcoin Cash und Bitcoin enorm unter Druck. In einem späteren Statement gab Kobayashi an, er habe die Gelder auf eine nicht näher spezifizierte Weise veräußert. Dadurch soll der Marktpreis angeblich nicht negativ beeinflusst worden sein. Diese Verkaufsmethode habe ihm das zuständige Gericht genehmigt.


Kritiker bemängelten den ungünstigen Zeitpunkt für den Verkauf, weil beide Coins in der Zwischenzeit deutlich an Wert verloren hatten. Außerdem war der Verkauf in einer solchen Größenordnung höchst wahrscheinlich mitverantwortlich für den weiteren Kurssturz beider Kryptowährungen. Im Moment ist unklar, ob und auf welche Weise die nun bewegten Wallets ebenfalls veräußert werden sollen. Da unbekannt ist, wie die großen Mengen an BTC und BCH verkauft werden, lässt sich nur schwer abschätzten, ob beziehungsweise in welchem Rahmen dies Auswirkungen auf den Kursverlauf haben wird.


Hintergrund. Mt.Gox startete im Jahr 2009 ursprünglich als Online-Tauschbörse für Sammelkarten. Später wurde es zu einer der weltweit führenden Handelsplätze für Kryptowährungen. Bei einem Hack im Jahr 2014 entwendeten Unbekannte rund 850.000 Bitcoin. Weil man die Kunden in dieser Größenordnung nicht auszahlen konnte, musste das Unternehmen kurze Zeit später Insolvenz anmelden.


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