Auf Deutsch jemanden begrüßen, auf Englisch nach einem Schlüssel fragen, auf Französisch noch schnell etwas klären und eine Telefonnummer notieren: Kaum im ACUD MACHT NEU angekommen, hat sich Elsa M’Bala schon in drei verschiedenen Sprachen verständigt. Sie wechselt mit derselben Schnelligkeit und Beiläufigkeit von einer zur anderen, mit der sie noch die vier weiteren aufzählt, in denen sie ausdrücken kann: Spanisch, Italienisch sowie Nanga Eboko und Ìtón – zwei der rund 250 Sprachen, die in ihrem Geburtsland Kamerun gesprochen werden.
Das ist beeindruckend, doch haben all diese Sprachen immer auch etwas Limitierendes für sie: »Je mehr Sprachen man spricht, desto deutlicher wird, dass jede Sprache mit einer gewissen Denkweise einhergeht. Das ist immer mit Barrieren verbunden«, sagt sie. Diese Skepsis passt zu einer, deren Klangkunst sich ebenfalls nicht in vorgeformten Strukturen bewegt, sondern sie im Hier und Jetzt entstehen lässt, zwischen verschiedenen Elementen Verbindungslinien schafft und im nächsten Moment schon weiter zieht. Auch wenn sie spricht, schleichen sich immer wieder Idiome und Begriffe aus anderen Sprachen ein – als würde sie deren gesetzte Grenzen unbewusst durchbrechen wollen.
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