Klaus Martin Höfer

Hörfunkjournalist, Zeitschriftenredakteur, Fotoreporter, Hochschuldozent, Autor

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Artikel

Depressionen: Angehörige leiden mit

Fünf Millionen Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an einer Depression. Nicht viel mehr als in früheren Zeiten, sagen Ärzte. Doch heute werde die Diagnose eher gestellt und die Krankheit behandelt. Eine jetzt vorgestellte Studie der Deutschen Depressionshilfe ergab, dass zwei Drittel der Befragten schon einmal mit der Krankheit in Kontakt gekommen zu sein, entweder als selbst betroffener oder weil Angehörige oder Bekannte betroffen waren. Mit der Krankheit umzugehen, bleibt immer noch eine Herausforderung für alle Beteiligten, nicht nur für die Betroffenen. Depressionen beeinträchtigen auch deren Familien und den Freundeskreis.

Uwe hat verdrängt, dass er sich so verändert hatte. Für sein aufbrausendes Verhalten, auf das sogar sein Sohn von Schulfreunden angesprochen wurde, fand er immer Erklärungen. „ Ich bin halt trauriger als andere, ich bin melancholischer als andere, ich bin eher reizbar als andere, vielleicht auch habe höhere Ansprüche. Es war nie so, dass ich für mich gesagt habe, Ich habe eine Krankheit. Für mich ist ein Teil meines Wesens irgendwo und es ist erst durch die Eskalation eigentlich klar geworden dass dieses Wesen eben nicht so sein muss, sondern dass ich halte an der Krankheit in mir trage, die ich schon länger verändern und verbessern können."

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