Er ist der Urenkel des bayerischen Königs: Franz-Josef von Bayern zog als Missionar Pater Florian in eine gottverlassene Gegend im Nordosten Kenias
Wie ein Schloss thront das Kloster auf der Anhöhe, wie ein Schloss in der Wüste. Pater Florian sitzt auf einer Bank vor seiner Missionsstation und blickt über die karge, unwirtliche Ebene mit ihren Manyattas, den Hütten der Dassanech-Nomaden, bedeckt mit Stoff, Stroh und Blech. Gerade hat er in der Kirche die Morgenmesse gelesen. Im Dunst des Horizonts schimmert silbrig der gewaltige Turkana-See. Die Luft flirrt schon, ein neuer, unerträglich heißer Tag bricht an.
„Du brauchst eine Bestimmung, wenn du hier zurechtkommen willst", sagt Pater Florian. „Und wenn du siehst, unter welchen Bedingungen die Menschen leben, brauchst du etwas, an das du glaubst. Etwas, das größer ist als wir selbst. Das ist Gott."
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