Diese Krankheit hat viele Gesichter: Rheuma. Greift sie die Gelenke an, spricht man von einer Rheumatoiden Arthritis. Rheumatische Entzündungen zerstören die Gelenke, verursachen Schmerzen und schränken die Beweglichkeit ein. Gelenkrheuma entsteht durch eine fehlgeleitete Reaktion der Immunabwehr. Dabei wird vor allem ein Botenstoff des Immunsystems, TNF-alpha, in großen Mengen produziert. Er setzt sich an den Zellen der Gelenkinnenhaut fest und signalisiert der körpereigenen Abwehr so eine Entzündung, Fresszellen werden angelockt und zerstören die Gelenke.
Seit einigen Jahren stehen neue, hochwirksame Medikamente zur Verfügung, die die Entzündungen stoppen und die Krankheit zum Stillstand bringen können. Doch auch die Ernährung spielt bei Rheuma eine wichtige Rolle und sollte nicht vernachlässigt werden, zumal viele Patienten durch Arzneimittel wie Kortison unter Übergewicht leiden, das die Gelenke zusätzlich belastet. Und: Einige Lebensmittel, wie zum Beispiel Schweinefleisch aufgrund seines hohen Arachidonsäuregehalts, verstärken den Rheumaschmerz.
Weitgehender Verzicht auf tierische FetteDie wichtigste Ernährungsumstellung ist daher der weitgehende Verzicht auf tierische Fette aus Fleisch und Eiern. Stattdessen gehören viel Fisch, Salat, Obst, Dinkelbrot, grüner Tee und Speiseöle mit einem hohen Anteil von α-Linolensäure auf den Speiseplan der Patienten. Gemüse, Reis und Nudeln sorgen für leckere Abwechslung.
Die richtige Ernährung kann die medikamentöse Rheumatherapie effektiv ergänzen, indem sie dem Körper weniger Eiweißbausteine für die Entzündungsprozesse zur Verfügung stellt. So hilft sie, die Entzündungen im Gelenk zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.
Vitaminreiche Kost deckt erhöhten BedarfZudem führen die chronischen Entzündungen zu einem erhöhten Vitaminbedarf (Vitamin B, C, D, E) und Verbrauch von Spurenelementen wie Selen und Zink. Rund 40 Prozent der Rheumapatienten sind von einer Mangelernährung betroffen, die gezielt durch vitaminreiche Kost ausgeglichen werden sollte.
Autorin des Fernsehbeitrags: Kerstin Michaelis