„Wenn er's nicht getan hätte, würde ich nicht mehr leben." Das berichtete Krankenpfleger Helge Hanschke am Freitag auf dem Schlossplatz während des Aktionstages „Oldenburg rettet Leben". Als er umfiel und sein Herz plötzlich still stand, kam der Elektriker Jan-Christoph Moed vorbei, wählte 110 und machte Herzmassage bis zum Eintreffen der Rettungskräfte.
Tag der Reanimation auf dem Schlossplatz
„Sie können bei dieser Druckmassage nichts falsch machen", erläuterte auch Prof. Dr. Andreas Weyland, Direktor der Universitätsklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerzmedizin im Klinikum. Unter seiner Federführung gab es die konzertierte Aktion zu dem Thema „Oldenburg rettet Leben", an der Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Malteser und Johanniter teilnahmen.
Wie Dr. Jörg Gellern, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt, berichtete, müsse niemand Angst haben, allein gelassen zu werden. Wer in einem solchen Notfall 110 wähle, dem werde per Telefon genau gesagt, wie die Herzmassage gemacht werde. Die Leitstelle sei da ein wichtiges Bindeglied. Im Schnitt benötigt der Rettungswagen in Oldenburg laut Jens Spekker (Feuerwehr) 8 Minuten, um am Notfall-Ziel anzukommen.
Im öffentlichen Raum sei die Hilferate am niedrigsten, wissen die Retter und verweisen auf die Daten des Deutschen Reanimationsregisters, wonach 23 Prozent der Menschen helfen, wenn jemand akut zusammenbricht, aber nur 9 Prozent, wenn man jemanden sehe, der auf dem Boden liege. Im Stadtgebiet gibt es 120 Wiederbelebungseinsätze pro Jahr. 30 von ihnen überleben.
Wieviel mehr Menschen überleben würden, wenn jeder bei einem Zusammenbruch zupackend helfen würde, das wurde bei einer von TV-Journalistin Kerstin Michaelis moderierten Aktion deutlich. Fortbildungsbeauftragte Rita Wick hatte 120 Schülerinnen und Schüler zu einem Flashmob auf den Schlossplatz eingeladen. Zunächst lagen alle auf dem Boden. Dann standen 30 in blauen Shirts auf. Sie symbolisieren jene, die schon überleben. Dann erhoben sich weitere 30 in weißen T-Shirts. Das wären jene, die noch überleben könnten, wenn Laien sofort mit einer Herzmassage beginnen würden. Die positiven Aspekte des Helfens und der Wiederbelebung wollen Malteser, Rotes Kreuz und Johanniter bei ihren Erste-Hilfe-Kursen stärker betonen. Damit sollte schon im Vorschulalter begonnen werden.
NWZ TV zeigt einen Beitrag unter www.nwz.tv/oldenburg-stadt www.oldenburg-rettet-leben.de
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