Katrin Mathis

UX-Konzepterin und Service Designerin, Freiburg

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Artikel

LEGO® SERIOUS PLAY®

Vorstellung der Methode LEGO® SERIOUS PLAY® beim Barcamp Stuttgart 2014 und in einem Blog Post.


Zusammen mit einer Wirtschaftshochschule in Lausanne wurde LEGO® SERIOUS PLAY® seit 1996 entwickelt. Der Methode liegt die Annahme zugrunde, dass eine Veränderung der Rahmenbedingungen von Strategieprozessen auch eine Veränderung der erarbeiten Inhalte bewirkt.


Typischerweise wird LEGO® SERIOUS PLAY® eingesetzt für:

  • Strategieentwicklung
  • Problem- und Risikoananalyse
  • Organisationsentwicklung und Teambuilding
  • Persönliche Entwicklung

LEGO® SERIOUS PLAY® kommt optimalerweise in Gruppen mit 4 - 8 Teilnehmern zur Anwendung, die sich mindestens einen Tag Zeit nehmen. Mehrere kleine Übungen mit fester Zeitangabe bauen aufeinander auf. Das Vorgehen ist dabei immer gleich: Der Moderator stellt eine Aufgabe, die Teilnehmer erstellen dazu ein individuelles Modell aus LEGO-Steinen. Anschließend teilt jeder Teilnehmer kurz seine Gedanken zu dem Modell. Darauf aufbauend können Modelle ergänzt, miteinander verbunden oder zu einem gemeinsamen Modell kombiniert werden.


Die Regeln sind einfach: Jeder baut, jeder erklärt und jeder hört zu. Es gibt kein richtig oder falsch. Die Diskussion bezieht sich immer auf das Modell, nicht auf die Person. Das Modell ist dabei die Antwort auf die Aufgabe, alle Erklärungen müssen ersichtlich sein. Ideen dürfen von anderen Teilnehmern geklaut werden, Steine jedoch nicht.


Tatsächlich konnten zahlreiche Stärken des "Denkens mit den Händen" gezeigt werden. LEGO-Steine sind in vielen Kulturen bekannt und beliebt. Ohne spezielle Vorkenntnisse oder lange Einarbeitungszeit können alle Teilnehmer an dem Prozess teilnehmen. Die ungewöhnliche Ausdrucksform fördert neue innovative Ideen und Perspektiven. Diese berücksichtigen neben kognitiven verstärkt auch soziale und emotionale Elemente. Dadurch, dass jeder Teilnehmer sein Modell vorstellt, bringt sich jeder mit gleichen Redeanteilen ein. Ideen bleiben in Form von Modellen sichtbar und können nicht so einfach übergangen werden. Und nicht zuletzt macht das Bauen mit LEGO Spaß und kann schwierige Prozesse auflockern.


Von 2002 bis 2010 war die Methode zertifizierten Moderatoren vorbehalten. Seitdem ist LEGO® SERIOUS PLAY® Open-Source, um die Entwicklung weiterer Anwendungsbereiche durch die Community zu beleben. Ein Handbuch und die speziellen Steine sind seitdem frei erhältlich.

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