Katrin Mathis

UX-Konzepterin und Service Designerin, Freiburg

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Artikel

Google Analytics für die Akquise nutzen

Gastbeitrag im Blog der Soloprenesse zu Google Analytics für Akquise 2013.


Für diesen Beitrag habe ich Katrin Mathis, eine echte Analytics-Fachfrau gewinnen können. Sie erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Akquise-Aktionen mit Google Analytics messen können. Um diesen Beitrag zu lesen, benötigen Sie nur etwa 3 Minuten. Für die Umsetzung empfehle ich etwas Ruhe und Zeit. Akquise messbar machen, dabei kann uns Google Analytics gute Dienste leisten.

Effizientere Akquise mit Google Analytics Ein Gastbeitrag von Katrin Mathis

Ihre eigene Website im Internet hat einen riesigen Vorteil gegenüber anderen Marketing-Kanälen: Wie bei kaum einem anderen Medium können Sie nachvollziehen, wie oft Ihr Auftritt gesehen wurde und wie Ihre Besucher auf Sie aufmerksam geworden sind. Damit können Sie ganz einfach den Erfolg Ihrer Maßnahmen messen und daraus lernen.

Unter den kostenlosen Webanalyse Tools bietet vor allem Google Analytics einen mächtigen Funktionsumfang. Bei den unzähligen Möglichkeiten, die das Tool bietet, verliert man leicht den Überblick. Doch um die Daten gezielt auszuwerten und Handlungsempfehlungen daraus abzuleiten, muss man kein Profi sein. In diesem Beitrag zeigt Ihnen Gastautorin Katrin Mathis einfache Möglichkeiten zur Erfolgskontrolle Ihrer Akquise in Google Analytics.

Bestens vorbereitet

Nutzen Sie die Daten zur Vorbereitung Ihrer Telefonrecherche. Beispielsweise können Sie so herausfinden, aus welchen Regionen die Besucher Ihrer Website kommen oder zu welchen Zeiten die Besucher Ihrer Website aktiv sind und daraus ableiten, wann Ihre Ansprechpartner am ehesten erreichbar sind.

Interesse geweckt?

Sie haben Ihren Ansprechpartner erreicht und Interesse geweckt? Herzlichen Glückwunsch! Damit Sie nachvollziehen können, wie oft Links in Ihrer Follow-up E-Mail angeklickt werden, sollten Sie diese entsprechend auszeichnen. Das gilt gleichermaßen unter anderem auch für Links, die Sie in sozialen Netzwerken verbreiten. Google stellt ein Tool bereit, mit dem Kampagnen ganz einfach manuell getaggt werden können: Kampagnenquelle bezeichnet die genaue Besucherquelle, also z.B. die verschiedenen E-Mail Arten, wie z.B. Newsletter oder Follow-up. Kampagnenmedium hingegen ist das übergeordnete Medium, also z.B. E-Mail für die vorher genannten Quellen. Bei Kampagnenname vergeben Sie eine aussagekräftige Bezeichnung, über die Sie die Kampagne in den Berichten wiedererkennen, wie hier z.B. GAStuttgart.

Als Solo-Unternehmer haben Sie es einfacher als in einem großen Team. Trotzdem sollten Sie sich kurz Gedanken über eine einheitliche Benennung machen und diese ggf. notieren. Nennen Sie das Medium beispielsweise "socialmedia", sollten Sie genau diese Bezeichnung auch in Zukunft verwenden. Sonst tauchen im Bericht Medium unterschiedliche Bezeichnungen auf, die Sie nicht mehr so einfach zusammenfassen können.

Ziel erreicht?

Sie haben es geschafft, gezielt zusätzlichen Traffic auf Ihre Website zu generieren. Doch wie erkennen Sie ernsthaftes Interesse Ihrer Besucher? Heruntergeladenes Informationsmaterial oder der Klick auf externe Links, wie beispielsweise ein XING Profil ist ein guter Indikator. Standardmäßig werden solche Aktionen von Google Analytics jedoch nicht erfasst.

Bei großen Websites lohnt sich in der Regel ein Skript, das diese als Ereignis erfasst, doch bei einer kleinen Website ist das manuelle Hinzufügen oft die schnellere Lösung. In vielen Content-Management-Systemen (CMS) reicht es aus, auf die Code-Ansicht umzuschalten und die zusätzlich erforderliche Zeile zu kopieren.

Jedes Ereignis wird über eine Kategorie und eine Aktion identifiziert, optional können ein Label und ein Wert vergeben werden. Auch hier sollte die Benennung wohlüberlegt sein, um einheitlich zu bleiben und gleichzeitig die Flexibilität für zukünftige zusätzliche Ereignisse zu bewahren. Als Kategorie könnten Sie beispielsweise Download vergeben, als Aktion Flyer und als Label den genauen Titel des Dokuments. Handelt es sich um eine Leistung für 500€ und Sie wissen aus Erfahrung, dass etwa jeder zehnte Download zu einem Auftrag führt, könnten Sie als Wert zusätzlich 50 angeben.

Anschließend können Sie den Download noch als Conversion Ziel definieren. Bei einem Ereignisziel wählen Sie über Kategorie, Aktion, Label und Wert aus, welche Ereignisse gleichzeitig als Ziel gelten sollen. Bei dem Beispiel des Flyers könnten Sie hier über „Kategorie ist gleich Download" alle Downloads als Ziel erfassen. Auch hier können Sie einen Wert für die Conversion vergeben oder den Ereigniswert als Zielwert nutzen.

Natürlich können und sollten Sie weitere Ziele definieren, wie beispielsweise den Aufruf einer bestimmten Seite oder eine bestimmte Besuchsdauer. Damit sehen Sie nicht nur, welcher Kanal die meisten Besucher auf Ihre Website bringt, sondern auch ob die Besucher tatsächlich Interesse an Ihren Leistungen zeigen.

Schlüsse ziehen.

Sind Sie beispielsweise auf Messen unterwegs, halten Sie einen Vortrag oder veröffentlichen Sie einen Fachartikel, steigt in der Folge häufig auch die Zahl Ihrer Website-Besucher an. Um sich in einigen Monaten noch an die Ursache des Anstiegs zu erinnern, bietet Google Analytics die Möglichkeit, Verweise als Erinnerungsstütze anzulegen. Dazu klicken Sie auf den Pfeil unterhalb des Graphen. Mit "+ neuen Vermerk erstellen" erstellen Sie einen neuen Vermerk. Diese werden als Sprechblasen im Graph dargestellt.

Zur Auswertung der Daten sollten Sie sich mit den Dashboards vertraut mache n. Diese bieten mit bis zu zwölf Widgets einen schnellen Überblick. Erstellen Sie sich beispielsweise ein Dashboard, auf das Sie täglich einen kurzen Blick werfen, ein Dashboard zur wöchentlichen oder monatlichen Erfolgskontrolle und eines, über das Sie nur ab und zu die groben Trends ablesen.

Interessant ist auch die Möglichkeit, benutzerdefinierte Benachrichtigungen anzulegen. Damit können Sie sich per E-Mail benachrichtigen lassen, sobald sich bestimmte Abweichungen ergeben und müssen nicht jeden Tag in das Tool hineinschauen.

Erweiterte Segmente sind ein leistungsfähiges Werkzeug, um bestimmte Besuchergruppen getrennt zu analysieren und miteinander zu vergleichen. Häufig erhält man erst durch die Segmentierung tiefgreifende Einblicke, aus denen sich Optimierungspotenzial ableiten lässt. Nutzen Sie daher die integrierten Segmente und experimentieren Sie mit benutzerdefinierten Segmenten.

Datenschutz

Nehmen Sie sich unbedingt die Zeit, die Richtlinien zum Datenschutz zu beherzigen. Als Einzelunternehmer haben Sie den deutlichen Vorteil, dass dies nicht erst durch die Rechtsabteilung genehmigt werden muss. Bisher sind zwar keine Abmahnungen bekannt, aber mit wenigen Schritten ist eine rechtskonforme Nutzung in Deutschland möglich und Sie sind auf der sicheren Seite:

Hinzufügen einer Zeile im Tracking Code zur Maskierung der IP Adresse _gaq.push (['_setAccount', 'UA-XXXXXXX-YY']); _gaq.push (['_gat._anonymizeIp']); _gaq.push (['_trackPageview']);

Hinweis auf die Nutzung in den Datenschutzerklärungen. Eine Erwähnung im Impressum reicht nicht aus! Abschluss eines Vertrags zur Auftragsdatenverarbeitung mit Google, Löschung der Altdaten, die vor der datenschutzkonformen Nutzung erhoben wurden. Der Umstieg auf das neue Universal Analytics kann für bestehende Konten ein guter Anlass dafür sein.

Fazit

Lassen Sie sich nicht von der Komplexität des Tools abschrecken, sondern machen Sie sich nach und nach mit den für Sie wichtigen Funktionen vertraut. Experimentieren Sie ruhig - viel passieren kann nicht. Bedenken Sie auch, dass kein Web Analytics Tool 100% korrekte Daten liefern kann. Google Analytics ist nicht als Besucherzähler gedacht. Stattdessen sollten sie aus den Daten ablesen, welche Ihrer Maßnahmen tendenziell zum Erfolg führen und daraus lernen, Ihre Akquise in Zukunft noch effizienter zu gestalten.

Katrin Mathis steht für DIGITALE KONZEPTE MIT MEHR WERT. Sie entwickelt benutzerfreundliche Konzepte für Websites, Apps und weitere Online-Medien und ist außerdem spezialisiert auf Google Analytics. Katrin Mathis ist im Raum Freiburg ansässig und international tätig.

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