Wikinger-Filme sind nur was für echte Kerle? Nicht, wenn Ken Duken und Tom Hopper mitspielen! In 'Northmen - A Viking Saga' sorgen die beiden dafür, dass auch Frauen was zu gucken haben.
Als furchtlose Krieger aus dem Norden liefern sich Ken Duken und Tom Hopper blutrünstige Schlachten, kämpfen um Leben und Tod - und sehen dabei unglaublich gut aus! Die Story: Verbannt vom norwegischen König und an der Küste Schottlands gestrandet, muss sich eine kleine Gruppe von Wikingern durch feindliches Territorium schlagen. Als die wilden Kerle die Tochter des schottischen Königs als Geisel nehmen, schickt dieser seine gefährlichsten Söldner aus, um die Eindringlinge zu töten. Eine Jagd auf Leben und Tod beginnt.
gofeminin.de: Man spielt ja nicht jeden Tag einen wilden Wikinger. Wie habt Ihr Euch auf den Dreh vorbereitet?
Tom Hopper: Du meinst, ob ich Steroide genommen habe? (lacht)
Ken Duken: Tom wurde mit diesen Armen geboren! Meine Vorbereitung hingegen hat ein Dreivierteljahr gedauert. Ich habe 16 Kilo zugenommen und Unterricht im Bogenschießen bekommen.
Optisch habt Ihr Euch ja auch sehr verändert ...
Ken Duken: Ja, allerdings. Weil ich meine Haare nicht so lang wachsen lassen konnte, bekam ich Extensions. 14 Stunden hat das gedauert. Tom war da besser dran.
Tom Hopper: Ich hab mich für eine Perücke entschieden. Ken saß für seine Extensions einmal 14 Stunden beim Friseur, bei mir hat es dafür jeden Tag eine Stunde gedauert, bis die Perücke saß.
Und wie lebt es sich so mit langer Mähne?
Ken Duken: Ich fand das lustig. Ich hatte noch nie Extensions und man hat mir zig Pflegeprodukte dafür gegeben: spezielles Shampoo, Conditioner und sowas. Entschuldigung, aber wenn ich einen Wikinger spiele, benutze ich doch keine Pflegeprodukte! Ab da hab ich mir die Haare einfach gar nicht mehr gewaschen.
Wie bitte? Nicht mehr gewaschen?
Tom Hopper: Ja, nach einer Woche haben wir beschlossen, uns einfach nicht mehr zu waschen. Das ist das Gute an so einem Film: jeder stinkt. Sechs Tage die Woche, 16 Stunden in Schlamm und Blut, da kümmert man sich nicht mehr um den Geruch.
Warum werden Eure Wikinger die Kinos erobern?
Ken Duken: Ich bekam das Skript zum Film und dachte sofort, diesen Film will ich sehen! Das ist ein Film, in dem ich mitspielen will. Für mich war das einer der besten Drehs überhaupt.
Tom Hopper: Auf der einen Seite ist 'Northmen' ein richtiger Abenteuerfilm mit vielen Überraschungsmomenten. Daneben gibt es diese Story über Männer, die zusammen etwas erreichen wollen. Mit diesen Freunden kann sich der Zuschauer identifizieren.
Und warum sollten sich gerade Frauen 'Northmen' angucken? Immerhin geht es im Film recht brutal zu.
Ken Duken: Toms Körper ist ja wohl Grund genug, den Film zu sehen. Und erst die muskulösen Arme!
Tom Hopper: Ich glaube, es ist vor allem auch ein Film für Paare. Es geht nicht nur um den Kampf Mann gegen Mann, es gibt auch lustige Momente. Und nicht zu vergessen die Liebesgeschichte!
Stimmt, zumindest eine Frau, Prinzessin Inghean, gibt's im Film.
Ken Duken: Und sie war die Toughste von allen!
Tom Hopper: Charlie Murphy, die Prinzessin Inghean spielt, hat sich wirklich tapfer geschlagen. Wäre es andersrum gewesen, ich als einziger Kerl unter lauter Frauen, ich glaube, das wäre schwierig gewesen.
Trotzdem bleibt die Liebesbeziehung zwischen Asbjörn und Inghean nur angedeutet. War das Absicht? Tom Hopper:
Wir wollten kein klischeehaftes Hollywood-Ende. Außerdem dachten wir, dass die beiden gar keine Zeit haben für Kussszenen und den ganzen Kram. Sie sind auf der Flucht und kämpfen um ihr Leben!
Ken Duken: Es gibt viele Produzenten, die sagen, es müsse immer einen Kuss geben. Man brauche eine Liebesgeschichte, man müsse den Zuschauern klar machen, dass die beiden etwas füreinander empfinden. Ich glaube, wenn man so etwas nicht erzwingt, sondern es der Fantasie überlässt, wirkt es viel tiefer. Und die Fantasie ist doch das Schöne am Film!
Der komplette Film wurde ja nicht wirklich in Schottland gedreht, sondern in Südafrika.
Tom Hopper: Oh ja, und es war so kalt! Als wir die Szenen auf dem Boot gedreht haben, kam ein schrecklicher Sturm auf. Das Wetter war wirklich die größte Herausforderung.
Ken Duken: Und die wilden Tiere! In jedem Busch lauern da Ottern, Kobras oder Skorpione. Tom Hopper: Du redest dir ständig ein, du wärst in Schottland. Und plötzlich fällt dir wieder ein, dass du in Afrika bist und überall Gefahren lauern.
Thorald ist im Film Asbjörn bester Freund und würde sogar für ihn sterben. Gibt es solche Freundschaften heute überhaupt noch?
Ken Duken: Heute rennt man nicht mehr durch die Wildnis und ist jeden Tag mit dem Tod konfrontiert. Aber ich glaube, dass Loyalität in jeder Freundschaft sehr wichtig ist. Das hat man auch am Set gesehen. Schauspieler wollen oft die besten Szenen für sich haben und drängen sich gern in den Vordergrund. Aber bei uns hat jeder auch für den anderen gekämpft.
Was hat diesen Filmdreh für Euch so besonders gemacht?
Ken Duken: Ich habe mit großartigen Kollegen gedreht. Auf Tom konnte ich mich immer verlassen. Ich weiß, das klingt jetzt wie auswendig gelernt, aber es war wirklich so.
Tom Hopper: Vielleicht lag es an den langen Haaren oder den Kostümen, aber wenn wir ans Set kamen, spielten wir unsere Rollen nicht nur. Wir lebten sie. Die Beziehung zwischen Kens Charakter Thorald und meiner Rolle Asbjörn war wirklich besonders. Wir sahen uns an und wussten, was der andere denkt. Wir haben das alles wirklich gefühlt. Und das wird auch das Publikum spüren.