Katharina Wasmeier

Freie Journalistin, Autorin, Lektorin, Nürnberg

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Die Quelle zeigt sich: Galerie "Heute" eröffnet

Dass in "der Quelle" an der Fürther Straße irgendwie auch Kunst stattfindet, hat man schon gehört. Aber was genau, ist vielen noch ein Rätsel. Nicht zuletzt, um das zu ändern, hat sich im Laufe des vergangenen Jahres die "Summe aller Kreativen" zusammengetan, um Anfang 2014 den Verein "Quellkollektiv e.V." zu gründen. Der wiederum verfügt nun endlich über eine eigene Galerie.

"Heute", so der Name des "Raums für Ausstellungen, Konzerte & mehr", soll ab sofort dazu dienen, der interessierten Öffentlichkeit zu zeigen, was hinter den sonst aufgrund der Sicherheitsbestimmungen so sorgfältig verschlossenen Türen des Gebäudes geschieht. "Und da passiert ganz viel", sagt Marga Leuthe, selbst mit dem Unternehmen "Traumerfüllungspflicht“ auf Quelle angesiedelt und dritter Vorstand des Vereins.

Ob Bands, Ballettschulen, Designer oder Lichtartisten — alle hier haben jetzt die Möglichkeit, unkompliziert zu Konzerten, Ausstellungen oder Performances zu laden, "um zu zeigen, dass und was passiert in diesem freiwuchernden Kollektiv", so Hannes Hümmer, Produzent mit eigenem Tonstudio auf dem Areal. Den Auftakt gibt "Heute: Tischtennisshow", weil „gleich ganz zu Beginn in eine der Hallen eine Tischtennisplatte gestellt wurde, die seitdem mehr oder minder als zentraler Treffpunkt für uns dient“, erzählt Hümmer.

Diese geschichtsträchtige blaue Platte bildet nun das Kernstück der aktuellen Ausstellung, die, wie das Meiste hier, alles andere als Kunst ist, die stillschweigend und mit gebührlichem Abstand betrachtet werden muss. Umgebaut zur Klanginstallation darf auf der Platte laut tönend Rundlauf gespielt werden — mit Schlägern, die so gar nicht herkömmlich sind, sondern von den Künstlern nach deren Gusto frei interpretiert. Dass die Gewinnchancen beim Rundlauf mit dem einer Maultrommel nachempfundenen Schläger eher gering sind — sei’s drum.


"Die Galerie soll unter einem spezifischen Motto als Plattform des Kollektivs dienen", so Hümmer, und "als Schaufenster nach außen, um wahrgenommen zu werden." Im wahrsten Sinne des Wortes, laden doch die verglasten Wände direkt dazu ein, sich die neugierige Nase an den Scheiben plattzudrücken.

Im ungefähren ein- bis zweiwöchentlichen Rhythmus sollen Motto und Veranstaltung nun "grob kuratiert" wechseln, der kaum Vorgaben bietende Raum auf über 100 Quadratmetern neu bespielt und gestaltet werden, er soll Menschen empfangen, die sich umschauen, umhören oder einfach nur zusammensitzen und ratschen wollen (mit Musik und Getränken gegen Spende). Gerade der Nachbarschaft, meint Marga Leuthe, sei man es schuldig, Zugang zu dem aktuellen Treiben zu bieten — und so bietet man Informationsstände beim Stadtteilfest "Muggeley" am 2. Juni. Ebenfalls in Aussicht: die zweite Auflage der "Sommerkollektion", die "noch größer und noch schöner als letztes Jahr" werden soll.

Galerie „Heute“, Außenseite Quelle-Gebäude/Ecke Adam-Klein-Straße 175, Do./Fr. 18—22 Uhr, Sa./So. 14—18 Uhr.

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