Karl Urban

Freier Wissenschaftsjournalist, Tübingen

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Gaia-Teleskop: Sternkatalog umfasst jetzt 1,8 Milliarden Sterne

Das Weltraumteleskop Gaia vermisst seit Jahren die Sterne der Milchstrasse. Der diese Woche aktualisierte Katalog enthält detaillierte Daten zu 1,8 Milliarden Sternen. Was nach Erbsenzählerei klingt, revolutioniert die Arbeit von Astronomen.

John Baker / Cover Images / Imago

Stiege man in ein Raumschiff und flöge hinaus ins All, so würde es schon bald dunkel werden. Die Sonne würde zu einem unauffälligen Lichtpunkt schrumpfen, der schon bald in einem Meer anderer Sterne kaum noch auffallen würde. Welche Sterne aber zur Nachbarschaft der Sonne gehören, war bis weit ins 19. Jahrhundert noch unbekannt. Zwar leuchten am Himmel manche Sterne heller als andere, aber ob die uns besonders nah sind oder bei immenser Entfernung einfach besonders stark leuchten, war ein lange unlösbares Rätsel. Erst die immer genaueren Teleskope halfen dabei, zumindest die immensen Distanzen unserer kosmischen Nachbarschaft zu ergründen, zuerst vom Boden aus, dann aus dem All. Das Band der Milchstrasse aber, ein unüberschaubarer See aus Sternen, galt bis vor kurzem als hoffnungsloser Fall.

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