Karl Urban

Freier Wissenschaftsjournalist, Tübingen

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Antisatellitenwaffen: Zunehmende Militarisierung des Weltalls

Ohne Satelliten läuft in der modernen Kriegsführung nichts mehr. Immer mehr Staaten entwickeln deshalb Waffen, um feindliche Satelliten im Kriegsfall ausschalten zu können. Doch das Säbelrasseln hat seinen Preis.

Im Januar 2019 rollt eine Trägerrakete auf die Startrampe im indischen Raumfahrtzentrum Satish Dhawan. Studenten und Schülerinnen sitzen auf den Besucherbänken im Kontrollraum, denn ein gemeinsam von ihnen gebauter Kleinsatellit soll starten und das Bewusstsein für eine Welt ohne Grenzen befördern. Was zu diesem Zeitpunkt niemand weiss: Der zweite Satellit an Bord verfolgt keine friedlichen Ziele: Microsat-R ist angeblich ein militärischer Aufklärungssatellit. Drei Monate später wird er von einer ballistischen Rakete abgeschossen. Es ist der erste Test einer Anti-Satelliten-Rakete seit über einem Jahrzehnt. Premierminister Narendra Modi verkündet, Indien habe sich in die Riege der Weltraummächte eingereiht. Doch gleichzeitig dreht sich damit die Rüstungsspirale weiter. Dies zeigt: Strategen sehen im Weltraum ein entscheidendes Schlachtfeld der Zukunft.

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