Karin König

WDR-Volontärin, freie Journalistin

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Warburger Feuerwehr und DLRG proben den Ernstfall auf Firmengelände

Karin König 08.09.2019 | Stand 08.09.2019, 17:02 Uhr

Warburg. Die Lagerhalle ist verraucht. Zwei Feuerwehrleute mit Wasserschlauch und Atemschutzmasken betreten das Gebäude und arbeiten sich zu einem führerlosen Gabelstapler vor. Innerhalb weniger Sekunden finden die Einsatzkräfte den bewusstlosen Fahrer und tragen ihn nach draußen in Sicherheit. Diese Szenen spielen sich am Samstag auf dem Gelände der Firma Brauns Heitmann insgesamt acht Mal ab und sind, zumindest dieses Mal, nur Teil einer Übung. Alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Warburg proben gemeinsam mit der Katastrophenschutzeinheit der DLRG Warburg den Ernstfall.

Einsatzkräfte wissen nicht, was kommt

„Wir haben vier Szenarien geplant und die Einsatzkräfte wissen nicht, was kommt", erklärt Wehrführer Jürgen Rabbe. „Sie sollen üben, schnell das Problem zu erkennen und richtig darauf zu reagieren." Es ist die zweite derartige Veranstaltung, die alle Einheiten der Feuerwehr Warburg zusammen durchführen. Die erste fand 2017 statt. Die einzelnen Übungen sind dabei auch dieses Mal direkt an echte Einsätze angelehnt, auf die die Feuerwehrleute jederzeit vorbereitet sein müssen: eine ausgelöste Brandmeldeanlage, ein Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, ein Pkw-Brand und der brennende Gabelstapler in der Lagerhalle. „Den Löschschaum können wir nur selten anwenden, deshalb haben wir mit dem Pkw-Brand extra ein Szenario dazu eingebaut", erklärt der Wehrführer. Da der richtige Schaum umweltschädliche Stoffe enthält, kommt am Samstag aber nur Übungsschaum aus den Schläuchen. Über 100 Einsatzkräfte sind im Einsatz und müssen gemeinsam alle vier Szenarien abarbeiten. Um auch im Fall eines echten Notfalls noch einsatzfähig zu sein, wird in zwei Gruppen vormittags und nachmittags geübt. „Wir arbeiten in der Realität nicht häufig so zusammen, darum stehen heute das Kennenlernen und die Zusammenarbeit im Vordergrund", sagt Rabbe.

Kooperation soll verstärkt werden

Kennenlernen sollen sich auch die Einheiten der Feuerwehr und der DLRG, die bei der Übung erstmals in diesem Rahmen kooperieren. „Wir sind heute für die Koordinierung des Bereitstellungsraums zuständig. Das ist die Sammelstelle für nachrückende Einheiten, was besonders in Großschadenslagen wichtig ist", erklärt Niklas Kluge, Erster Vorsitzender der Ortsgruppe Warburg und Truppführer der Katastrophenschutzeinheit. Er und sein Team müssen den Überblick darüber behalten, welche Feuerwehreinheiten gerade im Einsatz sind und wer bei Bedarf noch nachrücken kann. „Wir haben durch unseren Einsatz im Katastrophenschutz schon Erfahrung mit dieser Aufgabe, deshalb können wir der Feuerwehr so Arbeit abnehmen", sagt Kluge.

Die Hilfsorganisationen wollen ihre Kooperation in Zukunft weiter verstärken, bestätigt Jürgen Rabbe. „Die DLRG Warburg ist im Notfallkonzept für die Warburger Oktoberwoche fest vorgesehen." So könne die DLRG ihren Mitgliedern auch neue Einsatzmöglichkeiten geben, freut sich der erste Vorsitzende. „In Zeiten von fehlenden Freiwilligen, können alle von dieser Unterstützung profitieren. Hand in Hand arbeitet man immer besser als alleine." Nachdem alle Übungsszenarien erfolgreich abgearbeitet worden sind, endet die Großübung mit einem Vortrag der Rettungshundestaffel Lippe-Höxter am Feuerwehrgerätehaus.

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