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Kopernikusplatz: McDonald's-Müll soll verschwinden

Unschöner Anblick am Kopernikusplatz: Eine McDonald's-Filiale legt immer wieder prall gefüllte Müllsäcke an einem U-Bahnzugang ab. Auf Anwohnerbeschwerden hin soll jetzt mit dem Betreiber eine Lösung gefunden werden.

Mehrmals in der Woche lagen morgens volle, blaue Plastiktüten am überdachten Zugang zur U-Bahnstation Aufseßplatz. Auf der Südseite des Baus am Kopernikusplatz stehen unter einem Vordach mehrere Metallboxen und Schaltkästen und dort fanden Anwohner immer wieder die Säcke - und waren alles andere als begeistert. Besonders problematisch: "Wenn einer anfängt, animiert das natürlich andere Leute dazu, ihre Gelben Säcke dazuzulegen", beschwert sich ein Mitarbeiter der benachbarten Targobank-Filiale.

Die Abfalltüten dort platziert hatte die McDonald's-Filiale, die in der U-Bahnstation direkt neben dem Treppenabgang liegt. "Der Filiale gehören zwei der Kästen oben als Müllcontainer", sagt Katja Strohhacker. Sie ist Geschäftsführerin der Stadtreklame Nürnberg GmbH, die die unterirdischen Verkaufsflächen am Aufseßplatz vermietet.

Anders als etwa in der Königstorpassage, gebe es in der Station keinen Raum, in dem die Mieter ihren Müll lagern könnten. Die McDonald's-Filiale habe deshalb die Container für ihren Abfall gemietet. Oft fällt aber mehr Müll an, als in die Behälter passt. Die überschüssigen Tüten wurden dann im Restaurant gelagert und an die frische Luft gebracht, wenn die Müllabfuhr kam.

Dass die Abfalltüten an mehreren Wochentagen auf dem öffentlichen Platz an der Oberfläche lagen, hatte also durchaus System: "Die Säcke sind abends nach Betriebsschluss nach oben gebracht und dann am nächsten Morgen zwischen 6 und 8 Uhr abgeholt worden", erklärt Uwe-André Bauer vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum (Sör). Dreimal in der Woche sei dafür ein von McDonald's beauftragtes Entsorgungsunternehmen vorbeigekommen.

"Diese Praxis hat so weit ganz gut funktioniert", sagt Bauer. Aber: Es seien eben Beschwerden von Anwohnern aufgelaufen, die verständlicherweise den wenig ansehnlichen Müll im öffentlichen Raum kritisierten.

Deshalb gehe es jetzt darum, eine Lösung zu finden, mit der die Filiale die Tüten mit Abfällen nicht auf den Boxen am Platz lagern muss. Wie genau die Vereinbarung aussehen soll, ist noch nicht klar. Aber: Sie wird kommen. Der städtische Abfallwirtschaftsbetrieb ASN, die VAG und die Filialleitung sowie der Bürgermeister sind bereits seit der vergangenen Woche im Gespräch.

Wie sich die Leitung des Schnellrestaurants an der U-Bahnstation die Lösung vorstellt, wollte sie unserer Zeitung nicht sagen. Abmachung ist aber, dass die Säcke ab sofort nicht mehr nach oben kommen. Das gilt auch, solange die langfristige Lösung noch nicht steht. Höchstens zwei bis drei Wochen könne die Stadt die jetzige Praxis noch tolerieren, kündigt Uwe-André Bauer an.

Im Idealfall stört also schon bald kein Abfall mehr den Ort. Für die Anwohner, die seit Jahren eine Umgestaltung und Verschönerung des gesamten Kopernikusplatzes fordern, ist das immerhin ein kleiner Schritt.

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