24/11/2016 - Gern besinnen sich Fußballvereine ja auf ihre so genannten
‘Tradition’ – was interessanterweise offenbar vor allem dann passiert,
wenn die richtig großen Erfolge der Vereinsgeschichte schon einige Jahre
zurückliegen und die Gegenwart weit weniger glamourös daherkommt als
die sportlich goldenen Zeiten, die man heute allenfalls noch aus
verklärenden Erzählungen kennt. In der deutschen Fußballgeschichte
sicher einzigartig ist dabei die Situationen der “Klasse von
1990/1991”, jener Gruppe von Mannschaften, die zum Ende der DDR die
letzte Meisterschaft eines Verbandes ausspielten, der in ebendieser
Saison und 32 Jahre nach seiner Gründung aufhörte, zu existieren. In
welcher Form beziehen sich diese Clubs auf ihre eigene Geschichte,
welcher Stellenwert kommt der ‘Tradition’ in diesem Zusammenhang heute
noch zu und: welche Rolle spielt möglicherweise die Literatur als
Erinnerungsort für Vereine, die sich Zeit ihres Bestehens mehr als nur
einer tiefgreifenden Zäsur ausgesetzt sahen? Diese Fragen sind
Ausgangspunkt und Zentrum dieses Longreads.
Co-Autoren: Alexander Schnarr und Christoph Wagner.
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