Sofie Haddad arbeitete für die syrische Opposition und erinnert daran, wie die gescheiterte Revolution begann und wie sie sich zu einer Fratze verzog.
taz: Frau Haddad, wie sah Ihr Leben vor der Revolution aus?
Sofie Haddad: Ich war eine ganz normale junge Frau und habe Archäologie in Damaskus studiert. Aber das Leben war in meinen Augen schon länger irgendwie sinnlos. Egal, wie hart man arbeitete, wer nicht reich war oder gute Kontakte mit dem syrischen Regime pflegte, konnte kaum etwas aus sich machen. Ich war frustriert. Und dann kam im Februar 2011 ein Freund aus Homs auf mich zu und sagte: Morgen werden wir das syrische Regime stürzen. Bist du dabei? Und ich sagte selbstbewusst Ja. Mit anderen Studenten planten wir dann eine Demonstration vor dem Innenministerium in Damaskus.
Hatten Sie keine Angst?