Der Mord an Sarah E., die abends auf dem Heimweg in London verschwand, hat in Großbritannien eine Diskussion über die weite Verbreitung und Wahrnehmung von sexualisierter Gewalt in der Gesellschaft ausgelöst. Im Englischen gibt es dafür einen eigenen Begriff: "Rape Culture". Auf der Seite "Everyone's Invited" wurden Tausende Berichte vor allem von Mädchen veröffentlicht, die von gleichaltrigen Schülern sexuell belästigt, bedrängt oder vergewaltigt wurden. Alle Berichte sind anonym und nicht überprüfbar.
Doch dass das Problem real ist, haben der Mord, die große öffentliche Anteilnahme und die vielen Berichte Betroffener gezeigt. Mehr als 100 private und staatliche Schulen stehen in der Kritik, darunter renommierte Institutionen wie Westminster School, Dulwich College oder Eton. Als Reaktion auf die Debatte hat das Bildungsministerium nun eine Notrufstelle für Betroffene eingerichtet. Die Polizei untersucht die Berichte.
Hinter der Kampagne "Everyone's Invited" steht Soma Sara. Sie sagt, Schulen und Eltern müssen Sexualaufklärung überdenken und darüber sprechen, wie Smartphones, neue Technologien und Pornografie Sexualität von Teenagern beeinflussen.