Julia Elisabeth Kanning

freie Journalistin und Studentin, Passau

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Er macht nicht nur müde Männer munter | Frankfurter Neue Presse

Er macht nicht nur müde Männer munter Daniel Fischer ist schon erschreckend wach, wenn andere sich gerade erst den Schlaf aus den Augen reiben. Die Kraft dafür tankt Fischer in Königstein. Das und vieles mehr erfuhr PJZlerin Julia Kanning im Gespräch mit dem FFH-Moderator. Ausgeschlafen und gut gelaunt plauderte FFH-Moderator Daniel Fischer (li.) mit PJZ-Teammitglied Julia Kanning. Foto: jp Königstein.

Der Name Daniel Fischer klingt vertraut. Er steht für die immer gut gelaunte, herrlich wache Stimme aus Hitradio FFH, die uns empfängt, während unser Radiowecker anspringt, wir am Frühstückstisch sitzen oder auf dem Weg zur Arbeit im Berufsverkehr stehen.

Fischer moderiert jeden Morgen von 5 bis 9 Uhr gemeinsam mit seinen Kollegen Julia Nestle und Martin „Wetter" Gudd die FFH-Morningshow. Und das obwohl Fischer ein passionierter Langschläfer ist.

Schlag 3.42 Uhr klingelt für den zweifachen Vater zu Hause in Königstein der Wecker. Was folgt ist frühmorgendliche Routine, die Fischer so durchläuft, dass er pünktlich im FFH-Studio in Bad Vilbel ankommt.

Der harte Kampf mit dem Wecker lohne sich, denn die Arbeit mache ihm unheimlich viel Spaß, so Fischer: „Ich wollte immer etwas machen, dass ich gut konnte und das war eben vor allem eines: reden. Wenn irgendwo ein Mikrofon in der Nähe war, gab es für mich kein Halten mehr."

Bereits während seiner Schulzeit am Königsteiner Taunusgymnasium verhalf ihm seine Redegewandheit zum Posten des Schülersprechers. Aber auch schon damals galt seine ganz große Leidenschaft dem Radio: „Meine erste große Liebe war der FFH. Nach der Schule habe ich als Kind immer die Mittagssendung des FFH gehört." Bereits als Schüler wusste Fischer, dass er da einmal hinwollte, und zwar nicht als Texter oder Tontechniker, sondern als Moderator.

Doch der Weg ist lang, und deshalb begann 1997 der damals 19-Jährige nach einem „mehr schlecht als recht bestandenen" Abitur bei dem kleinen Radiosender „Primavera" in Aschaffenburg. Daniel grinst, wenn er an seine Anfänge als Radiomoderator zurückdenkt: Bei Primavera hätten sie damals nur Schlager, Oldies und Volksmusik gespielt. Die Musikrichtung von Planet Radio, bei dem Fischer als nächstes moderierte, hätte ihm da schon mehr zugesagt. Die beste Musik spielt seiner Meinung nach natürlich noch immer Hitradio FFH, zu dem er schließlich wechselte und wo er hauptsächlich die Hits der Charts laufen lässt.

„Eigentlich höre ich alles, ich mag Musik grundsätzlich und deswegen gibt es auch keinen Song, der mir schon zu den Ohren rauskommt", sagt Fischer, der sonst wohl auch kein Radiomoderator geworden wäre.

Kleines Lob ist cool

Seine größte Motivation sind nette Rückmeldungen seiner Fans. „Wenn ich eine kurze Mail erhalte, in der mir jemand mitteilt, wie gut ihm meine letzte Sendung gefallen hat, dann freut mich das schon ziemlich. Ein kleines Lob meiner Zuhörer, das ist schon cool."

An seiner Arbeit schätzt er besonders, dass „jeder Tag im Radio etwas ganz Neues mit sich bringt, dass man mit so vielen, unterschiedlichen Menschen in Kontakt kommt und natürlich, der Nervenkitzel, weil es live ist und man sozusagen direkt mit den Zuhörern kommunizieren kann."

Meistens seien es ja Stammhörer, zu denen er morgens spreche, es existiere fast schon eine vertraute Verbindung zu ihnen. Sie würden verstehen wenn auch er, der Immer-Gute-Laune-Daniel, erkältet sei oder einfach mal einen schlechten Tag erwischt habe. Das kommt aber zum Glück eher selten vor, meistens ist Daniel Fischer sowohl im Radio als auch privat immer gut drauf, witzig und schlagfertig.

Das muss er auch sein, denn immerhin bestehen trotz intensiver Vorbereitung und festem Drehbuch rund 50 Prozent seiner Sendung aus Improvisation. „Das macht das Ganze noch einmal peppiger", sagt Daniel grinsend. „Aber manchmal übertreibe ich es auch ein bisschen, da muss ich mir dann abends anhören, dass ich etwas besser anders gesagt hätte oder beim nächsten Mal ganz weglassen sollte."

Neben knapp 553 000 Zuhörern gehört auch Daniel Fischers eigene Familie zum Stammpublikum. Vor allem seine Kinder (4 und 6 Jahre alt) finden es „ganz schön cool, den Papa im Radio zu hören."

Der bemüht sich am Mikro zwar stets um Allgemeinverständlichkeit. Als echter „hessischer Bub" freut Fischer sich aber auch, wenn er in seiner Freizeit „so richtig schön hessisch babbele".

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