Sie nennen Rot-Rot-Grün in Berlin ein Modell für den Bund. In den ersten Wochen ist aber so ziemlich alles schief gelaufen. Wie kann die Zusammenarbeit doch noch gelingen?
Rot-Rot-Grün in Berlin ist automatisch Modell. Die ganze Republik guckt immer ein Stück weit nach Berlin. Der Start war holprig, aber wir haben gemeinsame Ziele, und wir haben einen guten Koalitionsvertrag, den es jetzt abzuarbeiten gilt. Niemand hat gesagt, dass Rot-Rot-Grün einfach wird. Wir müssen die Lebenschancen der Menschen verbessern. Wir müssen dafür sorgen, dass es egal ist, ob ein Kind in Nordneukölln oder in Dahlem geboren wurde. Wir müssen die Stadt versöhnen und zusammenführen und dürfen es den Leuten am rechten Rand, die permanent versuchen, die Gesellschaft zu spalten, nicht zu einfach machen.
Apropos versöhnen: Mit Ihrer Rede vor drei Wochen im Abgeordnetenhaus sind Sie nicht besonders versöhnlich mit Rot-Rot-Grün umgegangen. Was haben Sie sich dabei gedacht?
In einer Koalition, die sich die Themen Pluralität, Multireligiösität, sexuelle Vielfalt und die Buntheit der Gesellschaft allein durch den Zusammenschluss von Rot-Rot-Grün zum Thema gemacht hat, muss man explizit darauf aufmerksam machen, dass das Thema Sicherheit eine ganz große Rolle spielt. Sonst wird Rot-Rot-Grün nicht gelingen.