Jana Werner

Autorin und Moderatorin, Hamburg

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Bürgerschaftswahl 2020: Spitzenkandidat? André Trepoll soll sich entschieden haben - WELT

Bürgerschaftswahl 2020 Spitzenkandidat? André Trepoll soll sich entschieden haben

Das Rennen um die CDU-Spitzenkandidatur in Hamburg geht in eine neue Runde: Statt des bisher hoch gehandelten Fraktionschefs soll eine Frau die CDU in den Wahlkampf führen, heißt es aus Parteikreisen.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende André Trepoll geht nicht als Spitzenkandidat bei der Bürgerschaftswahl 2020 ins Rennen. Das hat WELT aus Parteikreisen erfahren. Stattdessen soll sich die Elb-CDU für eine Frau entschieden haben. Zwar hatte Trepoll nie gesagt, als Spitzenkandidat antreten zu wollen. Doch galt der 41-Jährige als wahrscheinlichste Variante.

Die Kandidatenkür eröffnet hatten in dieser Woche die Grünen, bei denen sich die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank um die Spitzenkandidatur bewirbt. Flankiert von einem Parteibeschluss, wonach es eine Frau werden muss, zementiert die werdende Mutter damit ihre Macht bei den Grünen. Die Nominierung ist am 27. Oktober.

Im Herbst wollte auch die CDU verkünden, wer sie in den Bürgerschaftswahlkampf 2020 führt. So hatten es Fraktionschef Trepoll und der Landesvorsitzende Roland Heintze stets betont. Auf die Spitzenkandidatur angesprochen erklärte Trepoll zudem immer wieder, dass sich ein Oppositionsführer natürlich auch diese Rolle vorstellen können müsse. Nun scheint die CDU eine Alternative gefunden zu haben.

Frühe Absagen an Trepoll

Der Auslöser dafür, sich weiter in den eigenen Reihen umzusehen, soll eine Aussage von Fegebank gewesen sein. In einem Interview hatte sie kürzlich erklärt, dass Trepoll „kein interessanter Ansprechpartner" für sie sei und somit einer Jamaika-Koalition eine Abfuhr erteilt. Auch die FDP soll ein Bündnis mit Trepoll hinterfragen.

Wer jetzt für die Hamburger CDU antritt, war am Donnerstag unklar. Aus Parteikreisen heißt es aber, dass der Name vor dem Herbst durchsickern wird. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa von WELT und „Bild" im Frühjahr dieses Jahres galt Trepolls ehemalige Stellvertreterin und heutige Kieler Bildungsministerin, Karin Prien, als klare Favoritin auf die Spitzenkandidatur. Prien selbst hat dies ausgeschlossen.

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