Früher war Marihuana die bevorzugte Droge im Hip-Hop. Heute rappen Berliner Szenestars über Hustensaft und Xanax.
„Hey, willste Weed kaufen?", fragt alle paar Meter ein Dealer. Es ist viel los im Görlitzer Park, die Leute trinken Bier vom Späti oder rauchen Joints. „Nein, danke, Bruder", lehnen abwechselnd YungSmali und seine beiden Begleiter freundlich ab. Die drei sind Teil der DirtySpaceGang, einem Berliner Untergrund-Label, dessen Künstler das machen, was als Cloudrap bezeichnet wird.
Der Begriff leitet sich vom Streamingdienst Soundcloud ab, auf dem viele Rapper ihre ersten selbst produzierten Tracks veröffentlichten. Cloudrap beschreibt weniger einen musikalischen Stil als vielmehr eine gemeinsame Ästhetik: Lo-Fi-Sound, selbst gedrehte Musikvideos, Autotune und simple, repetitive Texte, in denen es vor allem um Sex, Markennamen und Drogen geht.
Die bekanntesten Cloudrapper wie der 2017 verstorbene Lil Peep, Lil Uzi Vert und der Superstar Post Malone tragen gefärbte Haare, Piercings oder Gesichtstattoos. Sie eint ihre Faszination für verschreibungspflichtige Medikamente, allen voran Xanax und „Lean", ein Mix aus Hustensaft und Sprite.
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