Jan Ludwig

freier Journalist, Autor und Faktenchecker

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Artikel

In der Wohnmaschine

Wie bringt man viele Leute auf engstem Raum unter? Über die Wohnfrage in der Geschichte.


Der Besucher aus Frankreich war einiges an Elend gewohnt. Er hatte Sklavenarbeiter in den USA gesehen, entrechtete Ureinwohner, fürchterliche Gefängnisse. Doch als der Historiker und Politikwissenschaftler Alexis de Tocqueville 1835 durch die Straßen von Manchester wanderte, glaubte er sich in einem entsetzlichen Slum.

„Unter diesen elenden Behausungen befindet sich eine Reihe von Kellern", schrieb er in sein Reisetagebuch, „zu denen ein halb unterirdischer Gang hinführt.In jedem dieser feuchten und abstoßenden Räume sind zwölf bis fünfzehn menschliche Wesen wahllos zusammengestopft." Als eine Art „letztes Asyl, das der Mensch zwischen Elend und Tod bewohnen kann", bezeichnete er die Behausungen der Arbeiter.

Wie könnte man ihnen ein menschenwürdiges Leben ermöglichen? Wo sollten all diese Leute hin, die die Industrialisierung in die Städte gespült hatte? 

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