Jacob Queißner

Freier Journalist/Fotograf, Gera

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#StadtgeschichteGera: Heute vor 210 Jahren

Am 30. März 1812 zogen die Französischen Truppen von  Kaiser Napoleon I. auf dem Weg nach Russland auf der Heeresstraße an Gera vorbei.

Um 1812 herrschte das Kaiserreich Frankreich unter Napoleon über große gebiete der heutigen Länder Spanien, Italien, Belgien, Luxemburg 
Teile von Deutschland und Polen waren zusätzlich abhängig von Frankreich. Mit dem Marsch nach Russland wollte Napoleon zusätzliche Gebiete erobern. Dort erlitten sie eine verheerende Niederlage.

Durch die Schwächung der französischen Armee im Russlandfeldzug sahen die Deutschen ihre Chance auf Befreiung. Mit einem Bündnis aus Preußen, Russen, Schweden, Briten und Österreichern konnte Frankreich in großen Schlachten, wie der Völkerschlacht bei Leipzig 1813, besiegt und Napoleon 1815 ins Exil verbannt werden.

Zu Beginn des Jahres 1813 kamen die Reste der französischen Truppen mit russischen Kriegsgefangenen erneut an Gera vorbei. Im Zeitraum der Napoleonischen Kriege von 1803 bis 1815 waren immer wieder Truppen und Befehlshaber in Gera stationiert. 1806 nächtigte der französische Kaiser persönlich in Gera in dem damaligen Regierungsgebäude (heute ein Teil des Goethe Gymnasiums) in der Burgstraße 2. Von dort aus zog Napoleon in die Schlachten von Jena und Auerstedt. Auch der preußische General Gebhardt Leberecht von Blücher, der bayrische König Maximilian Joseph und der österreichische Kaiser Franz I. waren in jener Zeit in Gera einquartiert.

1814 errechnete man eine Summe von Zwei Millionen Talern für die Kriegsschäden in Gera.