Scholz in der China-Falle! Kein Wunder, wenn SIE diese Zahlen kennen: Sie entlarven, wie abhängig unsere Unternehmen in Wahrheit von den Chinesen sind.
China ist für viele Unternehmen mittlerweile DER Absatzmarkt, manche brauchen die günstigen Produktionsbedingungen, andere beziehen von hier Seltene Erden. Und das macht abhängig, im schlimmsten Fall sogar erpressbar.
Am Donnerstag der nächste Adidas-Schock: Wegen der Probleme in China (Lockdowns, weniger Kunden) und der zuletzt schleppenden Nachfrage, musste die Prognose für dieses Jahr abermals gesenkt werden. Laut Unternehmen ging der China-Umsatz „auf währungsbereinigter Basis im starken zweistelligen Prozentbereich zurück". Nach einem schwachen dritten Quartal rechnet der Konzern nur noch mit einem währungsbereinigten Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich.
Übrigens: Auch der kleine Adidas-Bruder Puma setzt immer mehr auf dem chinesischen Markt um. 2021 lag der China-Anteil des Umsatzes bei knapp 11 Prozent.
Der Umsatz von Deutschlands größtem Halbleiterhersteller in China, lag 2021 bei 4,2 Mrd. Euro (von 11,1 Mrd. Euro). Der sagenhafte Anteil des China-Geschäfts: 37,8 Prozent! Dax-Rekord! An der Spitze: Volkswagen. 38,5 Prozent des Absatzes wurden im vergangenen Jahr im Reich der Mitte gemacht. Auch BMW und die Mercedes Group machen hier rund ein Drittel ihres Absatzes. China-Rekordhalter: Infineon VW, BMW und Mercedes können auch nicht ohne China Chemie-Riese BASF machte im vergangenen Jahr rund 12,4 Prozent seines Milliarden-Umsatzes (78,6 Mrd.) in China. Tendenz: steigend! Und: BASF hat bereits eine Mega-Investition in China gestartet.
Besonders abhängig vom chinesischen Markt: die deutsche Schlüsselindustrie „Automobilität". Die drei Dax-Konzerne Volkswagen, BMW und die Mercedes-Benz Group haben den Absatzmarkt China zu IHREM Absatzmarkt gemacht - es ist DIE größte Abhängigkeit!
Dazu passt: Zwei chinesische Firmen halten zusammen fast 20 Prozent der Aktienanteile an Mercedes-Benz. Die staatliche Beijing Automotive Group (BAIC) hält 9,98 Prozent und Li Shufu, Eigentümer von Geely 9,69 Prozent der Aktien.
BASF und Bayer haben dort Großprojekte► Für den Bau des neuen „Verbundstandorts" im südchinesischen Zhanjiang in der Provinz Guangdong wird BASF bis 2030 zehn Milliarden Euro investieren. Bei den Investitionen zum Bau des Standortes in Zhanjiang handelt es sich um die größte Einzelinvestition der BASF überhaupt! Die abschließende Genehmigung wurde jetzt von BASF erteilt.
Auch Prof. Lisandra Flach meint: „Wichtig ist vor allem, kritische Abhängigkeiten zu verringern", allerdings wäre eine Entkopplung von China kurzfristig, aufgrund der Bedeutung Chinas als Zulieferer und als Zielland für deutsche Produkte ein schwerer Schlag.Der Anteil des China-Geschäfts für den Chemie- und Pharmariesen Bayer lag derweil bei 8,75 Prozent.
Ein Sixt-Sprecher erklärte dazu auf BILD-Anfrage: „Die Fahrzeuge, die wir beabsichtigen bei BYD zu bestellen, werden sukzessive bis 2028 eingeflottet und jeweils nach einigen Monaten bis maximal einem Jahr an den Hersteller zurückverkauft - so wie es in der Mietwagenbranche üblich ist. Der Anteil von BYD-Fahrzeugen an unserer Gesamtflotte wird sich somit im einstelligen Prozentbereich bewegen. Aus unserer getroffenen Vereinbarung mit BYD ein Handeln gegen deutsche Interessen abzuleiten, ist absurd."
Deutschlands wichtigster Handelspartner 7 von 9 kritischen Rohstoffen kommen aus China► Prof. Lisandra Flach, Leiterin des ifo Zentrums für Außenwirtschaft warnt: „Für sieben von neun kritischen Rohstoffen ist China unter den Top 5 der wichtigsten Handelspartner. Ohne diese Rohstoffe können wir Schlüsseltechniken wie Motoren, Batterien oder Windräder nicht produzieren."
China-Experte Jürgen Matthes, Leiter des Clusters „Globale und regionale Märkte" mit dem Forschungsschwerpunkt China am Institut der deutschen Wirtschaft in Köln (IW), fordert deswegen: Der Abbau dieser Abhängigkeiten bei kritischen Gütern, wie etwa Seltenen Erden, sollte höchste Priorität für die deutsche und europäische Politik haben.
Matthes sagt, die Volksrepublik würde sich in den letzten Jahren offenbar stärker auf kleine, meist technologieorientierte Firmen konzentrieren. Er warnt: Dies sei „vermutlich auch, um unter dem Radarschirm der Politik zu bleiben." Generell seien Deutschland und Europa für China weiter interessant.
„Schätzungsweise hängen etwa drei Prozent der deutschen Jobs direkt und indirekt an unseren Exporten nach China", sagt Jürgen Matthes.