Neues Jahr, neues Ich: Das und nicht weniger verspricht mir heute Apples App-Store.
Mein etwas derangiertes Ich, noch reichlich verschlafen von der Silvesternacht, protestiert spontan: Es will lieber nicht ersetzt werden. Und obwohl es irgendwie keiner mehr hören kann oder lesen will: Vorsätze für das neue Jahr werden wie Böller und Raketen beworben. Alle Medien tun es. Aber eigene Vorsätze? Ich weiß wirklich nicht, wann ich zuletzt welche hatte. Wahrscheinlich hatte ich vor Jahren irgendwann mal vor, weniger zu rauchen. Hat nicht funktioniert. Am Ende siegte aber die Angst vor Falten über meine Hassliebe zur Zigarette.
Apple verkauft mit den gutgemeinten Vorsätzen Apps und bietet mir gleich die Generalüberholung an, komplett mit Yoga, Finanzplanung, Einschlafübungen, Sieben-Minuten-Training, Gehirnjogging, Sprachtrainern, ToDo-Listen und Zeitmanagement. Wenn ich alles runterlade, dann brauche ich mir künftig weder über meine Finanzplanung noch mein Zeitmanagement Gedanken machen: Ich werde pleite sein und meine Tage ausschließlich mit dem iPad verbringen.