München wächst und wächst. Es wird immer enger auf den Straßen, im Bus und in der Bahn. Die Landeshauptstadt investiert viel. Welche Projekte es gibt - und wo nichts voran geht.
Wochenende in einem Obersendlinger Hinterhof. Die Nachbarn haben sich zum alljährlichen Sommerfest versammelt. Die Augustsonne steht hoch am Himmel. Die Erwachsenen suchen Erfrischung bei einem kühlen Getränk, für die Kinder ist ein Planschbecken aufgebaut. Es wird geplaudert, die Stimmung ist sommerlich entspannt. Nur in den Gesprächspausen, wenn es kurz ganz still wird, ist von Ferne das Rauschen zu hören. Die akustischen Ausläufer des Mittleren Rings ebben auch in der Ferienzeit nie ganz ab.
Der Mittlere Ring ist so etwas wie die Hauptschlagader Münchens. Und die muss inzwischen kräftig pumpen, um den Kreislauf der „Weltstadt mit Herz" in Bewegung zu halten. Selbst hier in Obersendling, ein gutes Stück südlich, ist die mehrspurige Stadtautobahn ständig präsent. Der Lärm, die Abgase, der Staub, ja, das sei schon sehr lästig, meint ein Nachbar. Aber man lebe eben in der Stadt - mit all ihren Begleiterscheinungen. Und immerhin sei der neue Tunnel am Luise-Kiesselbach-Platz ja jetzt endlich fertig.
Seit Ende Juli ist der Tunnelabschnitt „Mittlerer Ring Süd/West" für den Verkehr freigegeben. Knapp 400 Millionen Euro hat das Projekt insgesamt gekostet, sechs Jahre dauerten die Bauarbeiten. ...