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Beisetzung von Ari Behn (†47): „Wir lieben dich für immer, Papa"

Prinzessin Märtha Louise von Norwegen und ihre Töchter Emma Tallulah, Leah Isadora und Maud Angelica legen Blumen auf den Sarg von Ari BehnFoto: Hakon Mosvold Larsen / AP Photo / dpa

Ari Behn (†47), Ex-Ehemann von Prinzessin Märtha Louise (48) und Vater ihrer drei Töchter Maud Angelica (16), Leah Isadora (14) und Emma Tallulah (11), wurde am Freitag in Oslo beigesetzt.

Der Autor und Maler starb am 25. Dezember, er hattte sich selbst das Leben genommen. Sein Sarg im Osloer Dom war mit Rosen und rosafarbenen Schleifen geschmückt, auf dem die drei Töchter ihren letzten Gruß an den geliebten Vater hinterlassen haben. 800 Menschen kamen zum Trauergottesdienst - viele schon am frühen Morgen, um einen der 600 Plätze zu bekommen, die für die Öffentlichkeit freigehalten worden waren. Ari Behn war ein Mann, der mit seinem Lachen und seinen zahlreichen offenherzigen Interviews und seinen Büchern und Gemälden viele Herzen in Norwegen erreicht hatte.

Kurz vor 13 Uhr erschien die trauernde Familie. Ari Behns Eltern, das Königspaar Harald und Sonja, Kronprinz Haakon und Kronprinzessin Mette-Marit mit Kindern und natürlich Märtha Louise mit ihren Töchtern. Überall im Dom lagen Kränze - die meisten von ihnen fröhlich und bunt. Genau wie das Werk des Künstlers gewesen war: bunt und voller Überraschungen. Zu Beginn hielten Aris Eltern Olav Björshol und Marianne Behn kurze Reden. Beide erzählten Anekdoten aus seinem Leben und dankten dann auf Englisch für das weltweite Mitgefühl. „Bis wir uns wiedersehen, möge dich Gott in seinen Händen hüten."

Sie zeigte auf die Zeichnung, die für das Programmheft ausgewählt worden war. „Lieber Papa. Das habe ich dir gezeichnet. Ich wollte dir die Zeichnung zu Weihnachten schenken. Ich habe mich so darauf gefreut, mit dir Weihnachten zu feiern und dein Gesicht zu sehen ... Ich hoffe, du hast gewusst, wie sehr wir dich lieben. Du warst unser Held. Du hast gesagt, ich sei ein glitzernder Diamant. Welcher Vater sagt so etwas? Wir hatten gedacht, du wirst hier sein, wenn wir heiraten, und uns zum Altar führen. Aber nein, so wurde es nicht. Du warst viele Jahre psychisch krank, für uns Kinder war das schwer. Du hast gesagt, dass es dir besser geht, aber die Wahrheit hast du uns verschwiegen. Es ist nicht unser Fehler, nein, wir können nichts dafür. Ich will hier allen in der gleichen Situation sagen: Es gibt immer einen Ausweg! Es gibt immer einen Ausweg. Du kannst Hilfe bekommen. Ich bitte euch mit meinem ganzen Herzen, sucht Hilfe! Es gibt immer so viele Menschen, denen du etwas bedeutest."

Maud Angelica brach weinend am Sarg zusammen, während sie immer wieder beteuerte, wie sehr sie und ihre Schwestern ihn geliebt haben. Prinzessin Märtha Louise stand während der Rede neben ihrer Tochter und versuchte sie zu stützen. Am Schluss ihre Worte: „Papa, wir lieben dich für immer. Ich würde dich so gerne noch einmal umarmen. Du warst auch unser glitzernder Diamant." Alle drei Töchter legten anschließend Rosen auf den Sarg.

Auch seine Schwester und sein Bruder hielten Reden, beide brachen weinend zusammen. Espen Bjørshol - Ari Behns jüngerer Bruder - konnte seine Rede fast nicht zu Ende führen.

„Diese Situation ist nicht zu verstehen und so schwer. Man darf Selbstmord nicht verherrlichen. Es muss einen Platz zwischen Vorurteil und Verständnis geben. Ich muss an all die anderen Angehörigen denken, die das auch schon erlebt haben. Es ist schwierig, keine Wut und keine Schuld zu fühlen."
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