Oslo - Er kam sich richtig cool vor, als er mit seinen 39 Jahren einen Chat mit einer 16-Jährigen begann. Womit er sicher nicht gerechnet hatte: Der Teenager erteilte ihm eine Lektion - es gab eine Anzeige bei der Polizei!
Der Mann schrieb: „Hi, suche ein Sugargirl für aufregende Treffen und gemeinsame Hygge." Hygge steht im Norden nicht nur für stille Beschaulichkeit in den eigenen vier Wänden, sondern auch für Sex - man macht es sich auf besondere Art richtig schön gemütlich. Das wird in den nachfolgenden Sätzen deutlich. „Ich finde, du bist unheimlich süß. Du musst Sex mögen. (Küsschen-Smiley). Ich bezahle gut. Wäre das was für dich? Ich bin ein schlanker Norweger, 39 Jahre alt, jobbe im Finanzwesen. Ich reise berufsmäßig ein bisschen. Vielleicht könnten wir zwei geheime Treffen in einem schicken Hotel haben. Schick mir einen Snap. Umarmung." Die 16-Jährige antwortete zweifelnd: „Das ist doch wohl illegal?" Er gab nicht auf. „Snap mir sexy, Umarmung." Da legte die 16-Jährige richtig los: ▶︎ „Illegales ist nichts für mich. Was bringt dich dazu, junge Mädchen für Sex zu bezahlen? Bekommst du nichts in deinem Alter, oder bist du pädophil? Mich widert es im Namen der Menschen an, die vielleicht ihr Geld damit machen müssen. Sex ist nicht nur Sex. Sex ist Liebe. Sex und Geld gehören nicht zusammen, und ich hoffe wirklich, dass du das eines Tages verstehst. Such dir eine tolle Frau in deinem Alter, die gibt es. Das hier könnte ich anzeigen, weil es überhaupt nicht legal ist, sowohl der Kauf von Sex als auch die Tatsache, dass ich 16 bin. (...) Mir wird schlecht wegen Leuten wie dir, die einfach glauben, dass sie Sex von jungen Mädchen kaufen können, die vielleicht Geld brauchen. Da gibt es jede Menge Alternativen. Wie kannst du damit leben? Gib dein Geld lieber für gute Zwecke aus ..." Und so ging es weiter. Das Mädchen schickte den Chatverlauf anschließend der Polizei. Der Chat wurde nun öffentlich, als die Polizei in Trondheim (Norwegen) zur Verhaftung eines 40-jährigen Familienvaters eine Pressekonferenz gab. Dieser Mann hatte sich auf gleiche Art an sehr junge Mädchen rangemacht. Er ist angeklagt, sich an 50 Minderjährigen sexuell vergriffen zu haben. Vor allem Instagram scheint im Moment für junge Mädchen sehr gefährlich zu sein. Marianne Høyer von der Trondheimer Polizei: „Es ist nicht unnormal, dass junge Frauen von älteren Männern auf Instagram angemacht werden. Die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen von Kindern unter 14 Jahren ist hier im Kreis um 17,5 Prozent gestiegen. Die meisten Mädchen sind zwischen 13 und 15 Jahre alt, manche sind erst elf. Der erste Kontakt verläuft über Instagram, dann geht es mit Snapchat weiter." Die Polizei zeigte den Chatverlauf der 16-Jährigen als Beispiel und fügte hinzu: „Es wäre toll, wenn andere junge Mädchen genauso reagieren würden."
