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Mord in Dänemark | Zerstückelter Rocker in Ikea-Tüten gefunden

Kopenhagen - Ein Rocker wurde bei Kopenhagen (Dänemark) grausam ermordet, zerstückelt - und anschließend in blauen Ikea-Taschen in einem Wald versteckt.

Am Dienstagvormittag fand die dänische Polizei die Leichenteile. Am Mittwoch suchte sie nach Zeugen, die „auffällige Personen mit Ikea-Taschen zu ungewöhnlichen Tageszeiten" beobachtet hatten.

Das Opfer war Kevin A. († 25). Er war Mitglied der Rockerbande „Satudarah", die sich seit einem Jahr in Dänemark etabliert hat. Seine Gang verabschiedete sich sogar auf Instagram von dem Toten: „Ruhe in Frieden! Wir sehen uns auf der anderen Seite."

Polizisten und Beamte der Spurensicherung am TatortFoto: Kenneth Meyer / Ekstra Bladet

Offenbar waren Ende August zwei „Satudarah"-Rocker entführt worden. Einer überlebte, Kevin A. starb. Nach Informationen der dänischen Zeitung „Ekstra Bladet" ging es bei dem mörderischen Kidnapping um Macht - und um Geld.

Kevin A. und der zweite entführte Rocker wurden tagelang gequält und misshandelt. Der zweite Mann konnte nach der Misshandlung die Notaufnahme im Krankenhaus aufsuchen und die Polizei informieren. Kevin A. endete zerstückelt in Ikea-Taschen in einem Wald.

Brutale Vergangenheit

Kevin A. war der Polizei kein Unbekannter. 2015 wurde er verurteilt, weil er einen Mann (21) misshandelt hatte und auf diese Art ca. 70 000 Euro aus ihm herauspressen wollte. Angeblich schuldete der 21-Jährige diese Summe.

Kevin A. schlug ihn mit einem Hammer und bedrohte ihn mit einer Pistole. Er sollte dazu gezwungen werden, den Laden seiner Mutter der Bande zu überschreiben. Der Mann überlebte nur, weil die Polizei davon Wind bekommen hatte, eingriff und ihn befreite.

Kevin A. erhielt eineinhalb Jahre Gefängnis, war aber im Moment auf freien Fuß. Es liefen jedoch weitere Anklagen gegen ihn wegen Körpermisshandlung und Freiheitsberaubung.

Kevin A. - das zerteilte Rocker-Opfer - war also alles andere als ein Heiliger.

Auch in Deutschland ist die Polizei der Rocker-Bande Satudarah auf der Spur (Archivfoto)Foto: Polizei

Nachforschungen laufen weiter Warum er nun selbst Opfer der Rocker-Brutalität wurde, ist völlig unklar. Es ist auch unklar, warum das zweite Opfer überlebte.

Die Polizei hat inzwischen zwei Tatverdächtige festgenommen. Beide sind in U-Haft, weisen jedoch alle Anklagepunkte zurück.

Der Haftrichter entschied sich beim Haftprüfungstermin für ein Verfahren, das in Dänemark als „doppelte geschlossene Türen" bezeichnet wird. Es dürfen keinerlei Einzelheiten über die Tatverdächtigen und die Umstände an die Öffentlichkeit gelangen, damit die weiteren Nachforschungen nicht behindert werden.

Es wird jedoch allgemein vermutet, dass die beiden Festgenommenen selbst Rocker sind, die bereits einen anderen Mord begangen haben. Es ist nicht klar, ob sie der gleichen Bande oder einer konkurrierenden Gruppierung angehören. PS: Sind Sie bei Facebook? Werden Sie Fan von BILD.de-News!
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