Horst Gottfried

Fachjournalist Foto & Imaging • Texte & Fotos, Hamburg

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News: Nikon Df – Profi-SLR im Retro-Look

Foto: Nikon

Die Nikon Df kombiniert aktuelle Profitechnik á la Nikon D4 mit dem nostalgischen Design von Nikon-F-Modellen der 70-er Jahre mit zahlreichen Rädern, Hebeln und Tasten. Hier erfahren Sie alles zu technischen Daten, Verfügbarkeit und Preis der Nikon Df.

Das "f" in der Typenbezeichnung "Df" steht laut Nikon für "Fusion" und soll den Mix aus moderner DSLR-Technologie und dem klassischen Charme mechanischer SLRs mit entsprechenden Bedienungselementen symbolisieren. Dazu betont Nikon den großen Wert, den man bei der Nikon Df auf das "haptische Erlebnis" für den Fotografen gelegt hat. So macht die voluminöse, 110 x 144 x 67 mm große Nikon Df einen soliden Eindruck, obwohl ihr Gehäuse nur 765 g wiegt. Mit diesen Werten ist die Df die kleinste und leichteste Nikon-Vollformat-Kamera.­

Eindrucksvoll präsentieren sich beim Blick von oben auf die Nikon Df die dominierenden mechanischen Bedienungselemente. Linkerhand liegen konzentrisch angeordnet ein großer Ring für die manuelle ISO-Einstellung und darüber ein kleinerer für die Belichtungskorrektur. Rechts vom SLR-Sucherprisma mit dem Systemblitzschuh oben darauf sitzt dann der Verschlusszeitenring, darunter der Schalthebel für die verschiedenen Auslöse-Modi der Nikon Df bis hin zur Spiegelvorauslösung.

Der Auslöser daneben wird umringt vom Ein/Aus-Schalter und ein kleines Rad rechts außen wählt die Art der Belichtungssteuerung. Für alle Fälle fehlen bei der Nikon Df auch die mit grünen Punkten markierten Tasten oben und hinten auf der Kamera zum Schnellaufruf der Vollautomatik nicht. Das Einstellrad für den Daumen sitzt wie gewohnt oben rechts, das für den Zeigerfinger vorne steht - wohl aus Design-Gründen - anderes als üblich senkrecht auf einer waagerechten Drehachse. Ein kleines LC-Display zeigt die automatischen Zeit- und Blendenwerte und die Restbildzahl.

© NIkon

Von hinten sieht die Nikon Df wie eine ganz "normale" DSLR aus. Auffällig ist der große Okulareinblick in den 100%-Prismensucher mit angenehmer 0,7x-Vergrößerung und 15 mm Austrittspupillenentfernung. Eine Abblendtaste erlaubt die Kontrolle der Tiefenschärfe. Der 3,2-Zoll-LCD-Monitor mit 307.000 RGB-Pixeln ist bei der Nikon Df fest eingebaut. Technisch basiert die Nikon Df in wichtigen Teilen auf der Nikon D4, so etwa mit dem CMOS-Sensor mit 16 Millionen 7,3 µm großen Pixeln und dem Bildprozessor Expeed 3 sowie Empfindlichkeiten von automatisch ISO 100-12.800 - laut Nikon der Bereich mit besonders gutem Rauschverhalten - und manuell erweiterbar auf ISO 50-204.800. Bei der Belichtungssteuerung bietet die Df das Nikon-typische Programm von der Programmautomatik mit Shift bis hin zur rein manuellen Einstellung. Auch die bewährte Kontrastoptimierung per Nikon Active-D-Lighting-Funktion ist an Bord, angesichts der Zielgruppe aber keine Motivprogramme.

© Nikon

Von den "kleineren" Nikon-Modellen wie der D610 sind der 2.016-RGB-Pixel-Sensor für die Belichtungsmessung und der Phasendetektions-Autofokus mit dem Multi-CAM 4800-Modul mit 39 Feldern und 9 Kreuzsensoren und die variable Sensor-Kontrast-AF-Funktion im Live-View-Modus bekannt. Im Live-View-Modus ist auch eine gezielte Spot-Weißabgleichsmessung auf ein kleines Motivdetail möglich. Anders als D4 und auch D610 bietet die Df im Hinblick auf die angepeilte puristische Zielgruppe auf keinerlei Videofunktion. Der Df-Verschluss, der für 150.000 Auslösungen gut sein soll, ist mit 1/4.000 s als kürzester Zeit und einer X-Synchronzeit von 1/200 nicht ganz so schnell wie die D4. Auch kommt die Df mit maximal 5,5 B/s nur auf die halbe Serienbildfrequenz der großen Profi-Nikon. Die Einschaltzeit der Df beträgt laut Nikon nur 0,14 s, die Auslöseverzögerung nur 0,052 s.

Die Nikon Df ist kompatibel mit allen Nikkor-F-Bajonett-Objektiven, auch alten Non-AI-Nikkoren. Dank eines mechanischen Blendenmitnehmers erlaubt sie damit auch die Offenblend-Belichtungsmessung. Dazu müssen der Nikon Df aber Objektivdaten wie Blende und Brennweite manuell vorgegeben werden. Eine Speichermöglichkeit für die charakteristischen Werte von bis zu neun Non-Ai-Objektiven sollte aber dafür reichen, dass dies in der Praxis nur je einmal geschehen muss und nicht bei jedem Objektivwechsel. Optionnale WLAN- und GPS-Module können ebenfalls angeschlossen werden.

Preis und Verfügbarkeit

Die Nikon Df ist "Made in Japan" und soll am 28. November in Schwarz oder Silber samt Standard-Objektiv Nikkor 1,8/50 mm G "SE" für rund 3.000 Euro in den Handel kommen. Dabei handelt es sich um das bekannte Standard-Objektiv Nikkor 1,8/55 mm G, das als "SE"-Version optisch unverändert, aber im Design der Nikon Df angepasst und ausschließlich in schwarz zusammen mit der Df angeboten wird.

Übersicht: Alle Nikon-DSLRs im Test

Technische Daten Video

Dies ist das offizielle Produktvideo zur Nikon Df:

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