Der ‚Guide Michelin Nordic Countries 2018' ist erschienen und listet mit dem Frantzén in Stockholm ein neues Drei-Sterne-Restaurant. Neu mit zwei Sternen ausgezeichnet wurden das Daniel Berlin im schwedischen Skåne Tranås und das Kadeau in Kopenhagen.
Der ‚Guide Michelin Nordic Countries 2018' bewertet die Küchenleistung der Spitzen-Gastronomie in gleich fünf nordischen Staaten: Island, Norwegen, Dänemark, Finnland und Schweden. Neu in den Kreis der Drei-Sterne-Restaurants mit aufgenommen wurde das Stockholmer Restaurant Frantzén, das die Tester mit seiner „einzigartigen Vision der nordischen Küche" beeindruckte, indem es „sublime Zutaten mit verblüffenden Techniken verband", so Michael Ellis, International Director des Guide Michelin. Neu mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde das Daniel Berlin in Skåne Tranås, das ebenfalls in Schweden liegt. Auch das Kadeau im dänischen Kopenhagen wurde erstmals mit zwei Sternen ausgezeichnet.
Überhaupt scheinen Schweden und Dänemark die Schlaraffenländer unter den Nordlichtern zu sein: Mit je 26 Sterne-Restaurants beanspruchen die beiden Staaten den Löwenanteil der ausgezeichneten Restaurants für sich, während Finnland gerade mal mit fünf Ein-Sterne-Restaurants aufwarten kann. Norwegen weist neben fünf Ein-Sterne-Restaurants immerhin noch das berühmte Maaemo in Oslo mit drei Sternen auf. Der Inselsaat Island hat mit dem Dill in Reykjavik genau ein Ein-Sterne-Restaurant zu verzeichnen.
Insgesamt bringen es die fünf Länder auf 64 Sterne-Etablissements. Bei einer Gesamtbevölkerung von 26,7 Mio. Menschen ist das eine erstaunlich geringe Sternedichte. Zum Vergleich: Deutschland kann bei 82,7 Mio. Einwohnern derzeit 300 Sterne-Restaurants vorweisen. Frankreich, die Wiege des Guide Michelin, bringt es bei 66,9 Mio. Einwohnern auf 615 Sterne-Restaurants.
Die geringe Sternedichte in den skandinavischen Staaten mag vor allem deshalb überraschen, weil die nordische Küche seit einigen Jahren als Trendsetterin im Bereich der Spitzen-Gastronomie gilt. Ihr Shooting-Star Rene Redzepi vom dänischen Restaurant Noma wird als Entwickler der Nova Regio Küche verstanden, die auf regionale und in der Moderne in Vergessenheit geratene Produkte setzt. Das Noma ist übrigens nicht im aktuellen Guide Michelin zu finden: Es feierte nach einer Auszeit erst Mitte Februar 2018 seine Wiedereröffnung in einer neuen Location.
Henriette Nebling - Redaktion food service