Eine Herzensangelegenheit für „Paschi"
Rheda-Wiedenbrück (hoh) - Vierer- oder Dreierkette, nur ein Sechser oder doch lieber zwei? „Pipapo", entgegnet Hans-Dieter Paschköwitz. „Interessiert mich nicht. Ich will Tore sehen." Wenn der 51-Jährige das so sagt, spricht aus ihm nur der Fan des SC Wiedenbrück. Doch er ist mehr als das.
Es ist der Tag vor dem Duell des SCW am Samstag bei Fortuna Düsseldorf II. Während nach und nach die Spieler zum Abschlusstraining eintrudeln und zum Umziehen in die Kabine entschwinden, sitzt Hans-Dieter Paschköwitz auf einer Holzbank vor dem Clubheim des Jahnstadions, nippt an seiner Kaffeetasse und zieht tiefenentspannt an einer Zigarette. Er ist Mannschaftsbetreuer und Stadionsprecher des SC Wiedenbrück 2000 und damit dem Fußball-Regionalligisten wohl so nah wie kaum ein anderer. „Ich weiß gar nicht so genau, wann das alles angefangen hat", sagt er. Er meint sein Engagement beim SC Wiedenbrück. „Muss so 1997 oder 1998 gewesen sein", mutmaßt er gedankenversunken. „Damals noch unter Wolla Grübel, als wir in die Bezirksliga aufgestiegen sind." Der SCW in der Bezirksliga - lange ist's her.
Hans-Dieter Paschköwitz hat seitdem vieles mitgemacht, hat viele Spieler kommen und gehen sehen und war in etlichen Stadien in ganz Deutschland zu Gast. „Das ist mein Hobby", sagt Paschköwitz, der hauptberuflich beim Fahrradhersteller Prophete arbeitet, als Versandleiter. Beim SC Wiedenbrück ist er unentgeltlich beschäftigt. „Ich bekomme keinen Cent", sagt der 51-Jährige, während in diesem Moment der verletzte Oliver Zech auf Krücken heranhumpelt und den Betreuer grinsend mit „Hey Paschi" und einem Händedruck begrüßt. Dass er diesen Job ehrenamtlich betreibt, ist ihm wichtig. „Wenn ich mal keinen Bock mehr habe, können die mich mal am Hobel blasen", erklärt er und muss fast schon selber lachen über seine Ausdrucksweise. „Wird so schnell eh nicht passieren", sagt er.
Sein Verhältnis zu den Spielern und dem Trainerteam um Theo Schneider und Stephan Achtereekte sei sehr gut, sehr eng, wie Paschköwitz betont. „Anders geht's auch nicht", sagt er. „Die Jungs kommen zu mir, wenn sie was brauchen", erläutert der Teambetreuer. Auch bei privaten Sorgen oder Problemen mit dem Trainer? „Nein, das will ich überhaupt nicht wissen", sagt Hans-Dieter Paschköwitz. Und weiter: „Der Trainer ist eh der Chef." Die gute Seele des Vereins - diese Formulierung mag abgenutzt sein. Aber wenn sie auf jemanden beim SCW zutrifft, dann auf Hans-Dieter Paschköwitz.