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Carsharing-Boom: Das Teilen von Autos wird beliebter

Die Geburtsstunde des Carsharings in Deutschland war 1988. Damals wurde in Berlin unter dem Projekt „stadt-Auto" das Prinzip eines gemeinschaftlich genutzten Autos ins Leben gerufen. Zwei Jahre später entwickelte sich aus dem Projekt Deutschlands erste Carsharing-Firma mit dem offiziellen Namen „STATTAUTO GmbH". Mittlerweile gibt es bundesweit über 150 Carsharing-Unternehmen, viele von ihnen sind lokal verortet und bieten den Leihservice insgesamt an rund 600 Standorten an, einige sind sogar europaweit vertreten.


Anzahl der Carsharing-Nutzer steigt

Das rasante Wachstum zeigt, dass Carsharing längst kein Nischenthema mehr ist - in vielen Großstädten nutzen Bewohner immer häufiger das Angebot verschiedener Carsharing-Anbieter. Allein in München ist jeder fünfte Führerscheinbesitzer bereits Kunde bei DriveNow. Das Carsharing-Unternehmen ist ein Joint Venture der BMW Group und der Autovermietung Sixt und hat bereits über eine Million Kunden und betreibt europaweit eine Gesamtflotte von 6.250 Fahrzeugen. Laut dem Unternehmen rückt das Thema Carsharing immer mehr in die Mitte der Gesellschaft - begründet wird dies durch eine veränderte Kundenstruktur: War es anfänglich der „urbane Hipster" nutzen mittlerweile auch ältere Menschen, junge Familien oder Geschäftsleute das Angebot von DriveNow.


Drei Carsharing-Varianten stehen zur Auswahl

Grundsätzlich ist das Prinzip des Carsharings immer gleich: Ein Fahrzeug steht für mehrere Personen spontan und flexibel zur Verfügung, die hohen Fixkosten für ein eigenes Auto entfallen. Unterschiede gibt es nur bei den Carsharing-Varianten. Hier haben sich in den letzten Jahren drei verschieden Modelle durchgesetzt.

Stationäres Carsharing

Beim stationären Carsharing gibt es feste Stationen oder Parkplätze, an denen Sie sich ein Auto ausleihen. Gebucht wird ein freies Fahrzeug vorab im Internet oder per App. In der Regel müssen Sie die Buchungsdauer vor Beginn der Miete angeben, ist das Fahrzeug auch nach Ihrer Buchung weiterhin frei, lässt sich die Miete gegebenenfalls nachträglich noch verlängern. Die Rückgabe erfolgt stets an derselben Station, an der Sie das Fahrzeug abgeholt haben. Vorteil: Sie zahlen eine Stunden- inklusive Kilometerpauschale. Das ist häufig günstiger als die Anmietung eines klassischen Mietwagens. Nachteil: Sie haben das Fahrzeug nur für einen bestimmten Zeitraum und müssen es immer wieder bei der Abholstation abgeben.

Flexibles Carsharing
Das stationsunabhängige Carsharing steht hauptsächlich in Großstädten zur Verfügung. Es gibt ein festes Geschäftsgebiet, in dem Sie die Fahrzeuge abholen und auch wieder abstellen, an bestimmte Stationen sind Sie nicht gebunden. Im Internet oder über eine App sehen Sie, wo freie Fahrzeuge in Ihrer Nähe sind. Nach der Reservierung öffnen Sie den Wagen mithilfe einer Chipkarte oder direkt über die App. Nachteil dieser Variante: Höhere Kosten bei längeren Fahrten. In der Regel wird pro Minute oder Kilometer abgerechnet. Vorteil: Hohe Flexibilität und keine Parkgebühren in vielen Innenstädten.

Privates Carsharing
Neben Carsharing-Unternehmen bieten auch immer mehr Privatpersonen Ihr eigenes Fahrzeug zum Teilen an. Vor allem in ländlichen Gegenden ist diese Form des Carsharings für viele eine interessante Alternative. Vorteil dieser Variante: Günstiger Preis und große Fahrzeugvielfalt. Nachteil: Fahrzeuge sind häufig älteren Baujahres, die Versicherung läuft über den Vermittler - bei Schäden am Fahrzeug könnte sich die Versicherung quer stellen.

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