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Hamburg setzt neue Maßstäbe in Sachen Elektromobilität

Trotz drohender Diesel-Fahrverbote in Innenstädten und Kaufanreize für Elektrofahrzeuge, steigt die Anzahl von reinen Stromern in Deutschland nur schleppend. Obwohl ein großes Interesse an Elektromobilität vorhanden ist, halten sich viele Autofahrer mit der Neuanschaffung eines E-Autos zurück. Häufige Begründung: Die fehlende Lade-Infrastruktur im öffentlichen Raum. Da der Ausbau von „Stromtankstellen" in den Kommunen nur mäßig voran kommt, kommt auch die Elektromobilität nicht richtig in die Gänge - die typische Henne-Ei-Problematik.

Urbane E-Mobilität: Hamburg setzt sich an die Spitze

Die Hansestadt Hamburg hat das „Henne-Ei-Problem" erkannt und reagiert, indem sie die Ladeinfrastruktur im gesamten Stadtgebiet massiv ausbaut. Das angestrebte Ziel bis 2019: Weit mehr als über 1.000 Ladestationen mit entsprechenden Parkplätzen nur für Elektrofahrzeuge. Aktuell befinden sich im Stadtgebiet bereits über 650 frei zugängliche Ladestationen, von denen allein 611 durch die städtische Stromnetz Hamburg GmbH betrieben werden. Damit steht die Elbmetropole beim Lade-Infrastrukturausbau bundesweit mit an erster Stelle.

DriveNow: 200 BMW i3 für Hamburg

Zudem hat die Hansestadt mit dem Carsharing-Anbieter DriveNow eine strategische Partnerschaft geschlossen, um neue Maßstäbe in der urbanen E-Mobilität zu schaffen. DriveNow, das Joint Venture der BMW Group und der Sixt SE, setzt seit über vier Jahren auf Elektromobilität und bietet seinen Kunden an allen Standorten den voll-elektrischen BMW i3 an. Nun hat DriveNow die Anzahl der i3-Fahrzeugen am Standort Hamburg erhöht. Fuhren zu Beginn - im Jahr 2015 - zunächst noch 30 BMW i3 durch das Hamburger Stadtgebiet, sind es derzeit schon 200 Fahrzeuge. Damit hat sich die E-Flotte in Hamburg in den letzten Jahren geradezu vervierfacht und ist dadurch bundesweit Spitzenreiter bei der Anzahl an Carsharing-Elektrofahrzeugen. Darüber hinaus hat DriveNow durch die Aufstockung in Hamburg die Gesamtflotte an allen europäischen Standorte auf über 1.000 E-Fahrzeuge ausgebaut. Die nachhaltige Mobilität zeigt sich auch anhand weiterer Zahlen: Rund 350.000 Kunden kamen durch die Fahrt mit einem der E-Fahrzeuge von DriveNow in Berührung mit Elektromobilität. Hierbei wurden bereits über 17 Millionen elektrische Kilometer zurückgelegt. Die CO2-Einsparungen belaufen sich dabei auf etwa 2.500 Tonnen.

Ausbau der Mobilitätskonzepte bis 2019

Die Aufstockung auf 200 Stromer soll noch nicht das Ende der Hamburg-Kooperation sein. Sebastian Hofelich, Geschäftsführer von DriveNow, stellt in Aussicht, die Elektrifizierung seiner Fahrzeugflotte weiter auszubauen. So könnten bis 2019 bis zu 550 Elektrofahrzeuge in der Hansestadt unterwegs sein. Dazu Hofelich: „Wir werden gemeinsam mit der Stadt Hamburg untersuchen, ob sich der Zusammenhang zwischen dem Ausbau der Lade-Infrastruktur und dem Betrieb der stationslosen E-Flotte positiv entwickelt."

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