Zwischen hochgewachsenen Nadelbäumen setzt ein Ufo zur Landung an. Oder hebt es ab? Beim genaueren Hinsehen wird klar: Es fliegt gar nicht, es hängt. Mit Stahlseilen fest verankert an vier Kiefern. Eine Leiter führt hinauf zur Einstiegsluke, darüber erschließen sich zwei Ebenen. Nur ein paar hundert Meter weiter ragt ein gigantisches Vogelnest in den Himmel.
Geästgewirr von außen, nordische Geradlinigkeit innen. Auf den runden 17 Quadratmetern ist immerhin Platz für je ein Doppel- und ein schmales Etagenbett. Licht und Luft spenden kleine Bullaugen, der Rest ist ganz in helles Holz gewandet.
Was wie eine Szene aus einem Science-Fiction-Film anmutet, ist tatsächlich ein Ausschnitt aus einer kleinen Baumhaushotelanlage im Norden Schwedens. Wer sie besuchen möchte, landet mitten im Nirgendwo, etwa 60 Kilometer südlich vom Polarkreis, nahe dem beschaulichen Örtchen Harads. Initiiert hat das Projekt Britta Jonsson-Lindvall, zusammen mit ihrem Mann Kent. Sie ehemalige Krankenschwester und Betreiberin einer kleinen Pension, er Spezialist für Abenteuerreisen und Teilzeitfeuerwehrmann. Zu ihrem Treehotel, wie sie ihr Resort nennen, hat sie der Dokumentarfilm ‚Baumliebhaber' von Jonas Selberg Augustsén inspiriert. Dabei geht es um drei Männer, die dem Großstadtleben den Rücken kehren, um beim Bau eines Baumhauses zurück zur Natur und sich selbst zu finden.